1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schärfere US-Sanktionen gegen Iran

29. August 2014

Verhandeln und bestrafen - nach diesem Motto handeln die USA im Atomstreit mit dem Iran. Obwohl die Gespräche über das iranische Atomprogramm in Wien noch laufen, verhängen die Amerikaner striktere Sanktionen.

https://p.dw.com/p/1D3sV
Schwerwasserreaktor Arak
Bild: picture-alliance/dpa

Die Vorwürfe gegen insgesamt 25 Unternehmen und Einzelpersonen haben es in sich: sie sollen an der Entwicklung des iranischen Raketen- und Atomprogramms beteiligt sein, an Bemühungen zur Umgehung internationaler Sanktionen sowie an der "Unterstützung des Terrorismus in der Region". Deshalb hat sie das US-Finanzministerium mit Sanktionen belegt.

Betroffen sind unter anderem Reedereien, Ölfirmen, Banken und eine Fluggesellschaft. US-Bürger dürfen mit ihnen vorerst keine Geschäfte machen und ihr Vermögen und alle Zinseinkünfte aus Vermögen unter US-Recht werden eingefroren.

Dieser Schritt spiegele die "anhaltende Bereitschaft der US-Regierung, überall gegen jeden vorzugehen, der US-Sanktionen verletzt", so der Vize-Finanzminister David Cohen.

Verhandlungslösung bevorzugt

Zugleich versicherte das Weiße Haus jedoch, sich weiterhin für eine einvernehmliche Lösung im Atomstreit mit Teheran einsetzen zu wollen. Gemeinsam mit den anderen UN-Vetomächten Frankreich, Großbritannien, China und Russland sowie Deutschland verhandeln die USA in der sogenannten 5+1-Gruppe mit der Führung in Teheran über ein dauerhaftes Abkommen, das dem Iran die friedliche Nutzung der Kernkraft erlauben, gleichzeitig aber die Möglichkeit zur Entwicklung von Atomwaffen nehmen soll. Im Gegenzug für Zugeständnisse insbesondere bei der Urananreicherung will der Westen die verhängten Sanktionen aufheben.

Mitte Juli war die ursprünglich vorgesehene Frist für den Abschluss der Verhandlungen abgelaufen. Sie wurde jedoch um vier Monate bis November verlängert, um doch noch zu einer Einigung zu kommen.

Iran baut Arak weiter

Einer der Hauptstreitpunkte ist der Schwerwasserreaktor Arak (Artikelbild). Am Donnerstag hatte die iranische Atomenergiebehörde mitgeteilt, dass der Umbau der Anlage begonnen habe.

Während die Regierung in Teheran versichert, der Reaktor diene vor allem medizinischen Forschungszwecken, vermuten Israel und westliche Staaten, dass mit Plutonium aus Arak Atomwaffen hergestellt werden sollen.

mak/qu (ap, afp)