1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

USA wollen Akten über Kennedy-Mord freigeben

21. Oktober 2017

Seit Jahrzehnten lagen sie unter Verschluss, die restlichen Geheimakten zum Mord an US-Präsident John F. Kennedy 1963. Nun endlich sollen tausende Dokumente publiziert werden. Neues Futter für Verschwörungstheoretiker?

https://p.dw.com/p/2mISX
J. F. Kennedy - dallas 1963 mord
John F. Kennedy (links) bei der tödlichen Autofahrt am 22. November 1963 in Dallas Bild: picture-alliance/dpa

Am kommenden Donnerstag läuft eine 25-jährige Frist des US-Kongresses zur Veröffentlichung der Dokumente ab. Nach mehreren Medienberichten über Bemühungen vor allem des Geheimdienstes CIA, einen Teil der Papiere weiter zurückzuhalten, twitterte Präsident Donald Trump, er werde der Veröffentlichung der "JFK Files" wahrscheinlich zustimmen. Trump wäre der einzige, der den Schritt mit Hinweis auf nationale Sicherheitsinteressen noch blockieren könnte.

Die geheimen Dokumente im Umfang von Zehntausenden Seiten befassen sich mit dem Mord an US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas im Bundesstaat Texas. Der 1917 geborene Kennedy war der 35. Präsident der Vereinigten Staaten und amtierte von 1961 bis 1963, ehe er im Alter von 46 Jahren erschossen wurde.

Hartnäckige Verschwörungstheorien

Untersuchungen der sogenannten Warren-Kommission nach dem Verbrechen hatten seinerzeit ergeben, dass der - später selber ermordete - Attentäter Lee Harvey Oswald alleine handelte. Dennoch haben sich all die Jahre über alle möglichen Verschwörungstheorien gehalten: Dass vielleicht der Mob die Strippen zog, Kuba, die Sowjets, der militärisch-industrielle Komplex, vielleicht auch der spätere Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson in Verbindung mit der CIA, dem organisierten Verbrechen und Ölinteressensgruppen.

Im Lauf der Jahre sind tausende Artikel, Bücher, TV-Sendungen, Spielfilme und Dokumentationen entstanden, die sich mit dem Mordfall befassen. Meinungsumfragen zufolge misstraut die Mehrheit der US-Amerikaner noch immer der offiziellen Version, wonach Oswald der einzige Schütze war.

Neue Erkenntnisse über Oswald?

Experten gehen indes davon aus, dass die Veröffentlichung der "JFK Files" keine konkreten neuen Aufschlüsse darüber gibt, was damals genau geschehen ist. Die Dokumente könnten aber Informationen darüber enthalten, warum die CIA im Vorfeld der Tat den Schützen Oswald überwachte, ob sie dabei Fehler machte und danach versuchte, diese zu vertuschen. Dabei geht es insbesondere um die Aktivitäten Oswalds während seiner Mexiko-Reise Ende September 1963.

Anlass des Gesetzes von 1992 zur Veröffentlichung der Dokumente war der Wirbel um den Kinospielfilm "JFK" von Regisseur Oliver Stone, der weitreichenden Verschwörungstheorien Nahrung gab. Als Folge waren in den 1990er-Jahren bereits Millionen Seiten der Kennedy-Akten publik gemacht worden. Für einen kleinen Teil des Aktenbestands erließ der Gesetzgeber damals jedoch eine 25-jährige Blockade, die am 26. Oktober enden wird.

kle/uh (dpa, afpe, rtre)