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Vergebliches Warten auf ISON

29. November 2013

Eigentlich war er nur ein "schmutziger Schneeball" im endlosen All. Doch weltweit hatten Himmelsgucker und Romantiker auf einen prächtigen "Adventskometen" gehofft – wenn ISON seine Sonnenpassage überstanden hätte.

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Komet ISON nähert sich der Sonne (Foto: picture alliance)
ISON nähert sich der SonneBild: picture-alliance/AP Photo

Doch das hat nicht geklappt: Die NASA geht davon aus, dass der Schweifstern zerbrochen ist. ISON dürfte der Sonne "zu nahe gekommen sein" twitterten Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde am Abend: "Wir werden weiter lernen". So ist noch fraglich, ob der Komet im Sonnenorbit vollständig verdampft oder nur zerbrochen ist. In einem Punkt sind sich die Astronomen der NASA jedoch einig: Eine prachtvolle Kometenerscheinung wird es am Dezemberhimmel nicht geben.

Gegen 20 Uhr MEZ ging die rund 4,6 Milliarden Jahre währende Existenz des kleinen Himmelskörpers zu Ende, als ISON den gefährlichsten Punkt seiner langen Reise erreichte: Er rückte bis auf 1,2 Millionen Kilometer an unser Zentralgestirn heran. Damit begab er sich in den Glutofen des Sonnensystems, der die Oberflächentemperatur des Kometen auf mehr als 2000 Grad Celsius aufheizte. Und das sind denkbar schlechte Lebensbedingungen für einen "Schneeball".

Isons Schicksal ungewiss

Der Schweif war noch zu sehen

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er auch nach seiner Sonnenpassage "noch als Komet existiert". Ein von Max-Planck-Forschern gebautes Instrument auf der Raumsonde "Soho" hatte zwar Signale von ISON registriert. Zudem zeigten Bilder, die von einem anderen Instrument aufgenommen wurden, noch einen letzten Kometenschweif. Danach warteten die Astronomen jedoch vergeblich darauf, dass jenseits der Sonnenscheibe wieder etwas kometenähnliches hervorkommt.

Wie andere Kometen bestand auch ISON größtenteils aus gefrorenem Wasser und tiefgekühlten Gasen. Er war vor gut einem Jahr entdeckt worden. Kometen gelten als Überbleibsel aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Wenn diese Brocken sich auf ihrer Reise durchs All der Sonne nähern, bilden sie oft Gas- und Staubschweife aus, die stets von der Sonne weg weisen.

rb/gmf (ap, dpa)