Verheerende Waldbrände in Portugal
Während die Feuerwehr gegen die tödlichen Flammen kämpft, steigt die Zahl der Opfer. Viele Menschen wurden offenbar von den Flammen überrascht und eingekesselt. Hilfe aus der EU ist bereits unterwegs.
Blitzeinschlag als Ursache vermutet
Am Samstag gegen 14 Uhr Ortszeit war der verheerende Brand in einem Waldgebiet südöstlich der Universitätsstadt Coimbra in Zentralportugal ausgebrochen. Das Gebiet um den Ort "Pedrógão Grande" gilt unter Naturliebhabern als Geheimtipp.
Tote und Verletzte
Mindestens 62 Menschen kamen durch den Waldbrand ums Leben, noch mehr wurden verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden viele Autofahrer von den Flammen überrascht und eingekesselt.
Von Flammen eingekesselt
Mindestens 18 Leichen wurden aus ausgebrannten Fahrzeugen geborgen, sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Jorge Gomes, am Sonntag in der Kommandozentrale des Zivilschutzes knapp 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon.
60 Brände über Nacht
Nach Temperaturen von über 40 Grad Celsius registrierten die portugiesischen Behörden rund 60 Waldbrände im ganzen Land. Die genauen Ursachen sind bisher unbekannt, möglicherweise haben Trockengewitter, bei dem kein Niederschlag fällt aber Blitze einschlagen, die trockenen Pflanzen in Brand gesetzt. Landesweit sind rund 1700 Feuerwehrleute im Einsatz.
Kampf gegen die Flammen
Allein 700 Feuerwehrmänner mit rund 200 Fahrzeugen und zwei Löschflugzeugen bekämpfen seit Samstag die Flammen. Weitere Hilfe hat Portugal über das Zivilschutzprogramm der EU angefordert.
Hilfe aus der EU
Inzwischen haben Frankreich und Spanien bereits Löschflugzeuge entsandt. In Portugal kommt es während der trockenen Sommer regelmäßig zu Waldbränden. Dieses Bild stammt aus dem Jahr 2016.
Schlimmster Waldbrand seit Jahrzehnten
Der letzte große Waldbrand in Portugal ereignete sich 2003 über mehrere Wochen. 20 Menschen starben und 425.000 Hektar Wald- und Buschland verbrannten. 2016 verbrannten mehr als 100.000 Hektar auf dem Festland und der Atlantik-Insel Madeira. Doch seit Jahrzehnten gab es keinen so verheerenden Waldbrand mehr wie an diesem Wochenende.