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GesellschaftDeutschland

Vermisster Junge: Bislang größte Suchaktion läuft

28. April 2024

Seit fast einer Woche wird der sechsjährige Arian aus Bremervörde vermisst. Alle Versuche, den autistischen Jungen zu finden, blieben bislang erfolglos. Am Sonntag hat die nun die bisher größte Suchaktion begonnen.

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Deutschland | Suche nach vermisstem Sechsjährigen aus Bremervörde
1200 Helfer sind im Einsatz, um den sechsjährigen Arian zu findenBild: Daniel Bockwoldt/dpa/picture alliance

Bei der Suche nach dem vermissten Arian aus Bremervörde-Elm im Bundesland Niedersachsen im Norden Deutschlands haben die Einsatzkräfte an diesem Sonntag die bisher größte Suchaktion gestartet. Seit dem Vormittag durchsuchen Helfer das Gebiet nördlich des Wohnorts des Vermissten, sagte eine Polizeisprecherin am im Lagezentrum in Bremervörde-Elm.

1500 Meter weit reicht die Menschenkette

Die Aktion habe um 9 Uhr in Kranenburg, einige Kilometer nördlich von Elm, begonnen. Die Einsatzkräfte bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenkette und durchstreiften das Gebiet nun vom Norden her in Richtung Elm. Zusätzlich seien Drohnen und auf dem Fluss Oste weiter Boote im Einsatz, so die Sprecherin. Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehr durchsuchten Gräben und darin befindliche Rohre. Hinzu komme am Sonntag eine Reiterstaffel. Insgesamt seien rund 1200 Kräfte im Einsatz.

Deutschland | Suche nach vermisstem Sechsjährigen aus Bremervörde
Durch das Gebiet, das durchsucht wird, fließt der Fluss Oste. Deshalb sind auch Boote sind im Einsatz.Bild: Moritz Frankenberg/dpa/picture alliance

Das sei die bisher größte Aktion seit Beginn der Suche vor knapp einer Woche. "Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch nicht geleitet", so Jörg Wesemann, Gesamteinsatzleiter der Polizei Rotenburg. Seit Montagabend wird Arian, der nach Angaben der Polizei Autist ist, vermisst. Er hatte sein Elternhaus unbemerkt und nur leicht bekleidet verlassen.

Kamera zeichnete das Verschwinden des Jungen auf

Seitdem durchsuchen Hunderte Einsatzkräfte den Heimatort des Sechsjährigen und die nähere Umgebung. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief. Auch in der Nacht auf den Sonntag war die Suche nach dem Sechsjährigen erfolglos geblieben. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse aus der Nacht", sagte die Polizeisprecherin.

Die Polizei gehe weiter nicht von einer Straftat aus. Um die Aufmerksamkeit des Jungen zu erregen, hatten die Einsatzkräfte in der Nacht zu Freitag mit starken Scheinwerfern Lichtkegel in den Himmel projiziert und Kinderlieder abgespielt. Nach Hinweisen der Eltern hatten die Helfer zudem Luftballons und Süßigkeiten eingesetzt, um den Sechsjährigen aus möglichen Verstecken herauszulocken.

Aus Sorge, der Junge könnte sich in einem Müllcontainer verstecken, wurde die Müllabfuhr abgesagt. Auch die Bundeswehr war in den vergangenen Tagen schon mehrfach im Einsatz, um zu helfen. Ein Tornado-Jet der Luftwaffe suchte die Gegend mit einer Wärmebildkamera ab. Auch ein Hubschrauber war in der Luft.

Deutschland | Suche nach vermisstem Sechsjährigen aus Bremervörde
Auch Bundeswehrsoldaten sind bei der großangelegten Suchaktion im EinsatzBild: Moritz Frankenberg/dpa/picture alliance

Bei der an diesem Sonntag gestarteten Menschenkette werde ein Gebiet noch einmal gezielt durchsucht, in dem man in den vergangenen Tagen zahlreiche Spuren gefunden habe, so die Polizeisprecherin. "Das heißt, man sucht gezielt diesen Bereich noch mal mit dieser Kette auf, um zu versuchen, lückenlos alles noch einmal umzudrehen." Die beteiligten Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr und Polizei seien mit GPS-Trackern ausgestattet, damit sie trotz der großen Entfernung auf einer Höhe bleiben würden. Dadurch erhoffe man sich, den Bereich wirklich lückenlos durchsuchen zu können.

Die großangelegte Suchaktion am Sonntag ist nach Angaben der Polizei zunächst auf zehn Stunden angelegt und soll bis 19 Uhr gehen. Man hoffe aber natürlich, Arian vorher zu finden. "Die große Anzahl an Kräften, die wir heute noch mal haben", so die Sprecherin, "zeigt, dass wir immer noch die Hoffnung haben." 

haz/AR (dpa, afp)