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Flüchtlingsboote vor Lesbos angegriffen

11. Oktober 2015

Fünf mutmaßlich rechtsradikale Griechen haben vier Schlauchboote mit Flüchtlingen attackiert. Sie zerstörten die Außenbordmotoren und ließen die Migranten auf dem offenen Meer zurück.

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Syrische Flüchtlinge erreichen mit ihrem Schlauchboot die Insel Lesbos (Archivfoto: Getty)
Syrische Flüchtlinge erreichen mit ihrem Schlauchboot die Insel Lesbos (Archivfoto)Bild: Getty Images/AFP

Der Überfall ereignete sich nach Angaben des Nachrichtenportals "lesvosnews.net" und anderer lokaler Medien vor der griechischen Insel Lesbos. Die Angreifer, mutmaßlich griechische Rechtsextremisten, seien nach der Tat mit ihrem Schnellboot verschwunden. Die Flüchtlinge trieben in ihren Booten mehrere Stunden lang führungslos im Meer zwischen der Türkei und Lesbos, wie es weiter hieß. Der Vorfall ereignete sich danach bereits am Freitag.

Die Migranten überstanden den Angriff ohne Folgen. Sie seien von Fischern und anderen Helfern ins Schlepptau genommen und in Sicherheit gebracht worden. Auf Lesbos und anderen Inseln der Ostägäis sind in den vergangenen Monaten mehr als 400.000 Migranten aus der Türkei angekommen. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien und Afghanistan.

Registrierzentrum auf Lesbos fast fertig

Der erste sogenannte Hotspot zur Registrierung der Flüchtlinge in Griechenland soll in den kommenden Tagen auf Lesbos den Betrieb aufnehmen. Das kündigte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos nach politischen Gesprächen in Athen an. Zudem sollen Griechenland und die Türkei in den kommenden Wochen einen Aktionsplan zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in der Ägäis ausarbeiten, wie Avramopoulos hinzufügte. Zuletzt rettete die griechische Küstenwache dort binnen 24 Stunden mehr als 1100 Bootsflüchtlinge.

Registrierzentren sind auch auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos geplant. Diese Hotspots sollen nach den Worten des griechischen stellvertretenden Ministers für Migration, Ioannis Mouzalas, innerhalb eines Monats funktionieren.

se/cw (dpa, rtr, afp)