Verschwundene Marken
Wenn Unternehmen Pleite gehen oder übernommen werden, verschwinden oft auch ihre Namen und Logos. Die Kaffeekanne von Kaiser's Tengelmann ist nur das aktuellste Beispiel.
Die Kanne ist leer
Die Kaffeekanne war lange das Symbol der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann. In den nächsten Monaten wird sie aus dem öffentlichen Raum verschwinden und durch die Logos der Konkurrenten Edeka und Rewe ersetzt, die mehr als 400 Filialen übernehmen. Die Kanne verweist auf die Anfangstage des Unternehmens. Im späten 19. Jahrhundert verkaufte die Familie Kaiser Kaffeebohnen, zum Teil durch Hausieren.
Kopfhörer? Stereo-Radio!
SABA stand für Schwarzwälder-Apparate-Bau-Anstalt und war Musikhörern lange ein Begriff. Ab 1923 baute die Firma in Villingen-Schwenningen zunächst Radios, später auch Hifi- und TV-Geräte. Das hier gezeigte Stereo-Radio wurde 1965 vorgestellt. Mitte der 1970er kam dann die Krise. Die Übernahme durch Thomson aus Frankreich konnte das Ende nur verzögern, 1986 wurde das Unternehmen aufgelöst.
Hanomag auf japanisch
Lastwagen und Traktoren von Hanomag (hier: L28 von 1950) waren in den Wirtschaftswunderjahren allgegenwärtig. Während des 2. Weltkriegs war Hanomag (Hannoversche Maschinenbau AG) eine bedeutende Rüstungsschmiede. Ab 1958 folgten dann Übernahmen und Fusionen, 1984 der Konkurs. Dann stieg der japanische Komatsu-Konzern ein, schrieb aber den Namen Hanomag nicht lange auf seine Baumaschinen.
"Mit dem grünen Band der Sympathie"
Es ist lange her, dass Banken in Deutschland mit Sympathie werben konnten. Die Dresdner Bank brachte es mit dem Slogan zeitweise zum zweitgrößten Geldhaus des Landes. 2001 wurde sie vom Finanzkonzern Allianz übernommen und verlor wegen Verlusten im Investmentbanking rasch an Wert. 2009, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, übernahm dann die Commerzbank das Institut und nahm Name und Logo vom Markt.
Die teuerste Übernahme der Welt
Umgerechnet 190 Milliarden Euro zahlte der britische Mobilfunkkonzern Vodafone im Jahr 2000 für Mannesmann aus Düsseldorf. Bis heute gilt das als die teuerste Übernahme der Welt. Anschließend wurde Mannesmann zerschlagen. Damit endete auch die lange Geschichte des Konzerns, der rund 100 Jahre lang Stahlröhren produziert hatte, bevor er sich ab 1990 auf den Mobilfunk konzentrierte.
"Fliegen ist für alle da"
Mit solchen Slogans warb der Ferienflieger LTU lange um deutsche Urlauber. Ab 1956 ging es zunächst nach Sizilien, später nach Mallorca, die USA und die Malediven. Ab Ende der 1990er Jahre wechselten die Eigentümer mehrfach, 2007 übernahm Air Berlin die Airline für 340 Millionen Euro und teilte kurz darauf mit, die Marke LTU nicht mehr zu nutzen.
Ein früher Walkman
1963 stellte Telefunken dieses "trudelsichere" Tonbandgerät vor, dass man im Takt der Musik schwingen konnte. Gegründet 1903, war Telefunken lange führend in der Radartechnik, später wurden Fernseh-, Radio- und Tonbandgeräte zum wichtigste Geschäftsbereich. Nach der Fusion mit der AEG 1967 wurde die Firma aufgelöst. Der Name aber lebt weiter und ziert in Lizenz noch heute Elektroartikel aller Art.