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Deutsche Stars beim Filmfest Locarno

12. Juli 2017

Johanna Wokalek, Jürgen Vogel und Alexander Fehling werden beim 70. Filmfest Locarno ihre neuen Filme vorstellen. "Freiheit" ist ein Anwärter für den Goldenen Leoparden, Jürgen Vogel buhlt als Ötzi um den Publikumspreis.

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Bildkombo Vogel Wokalek Fehling

Mediterranes Flair, Palmen und Berge: Das Filmfest Locarno findet am Lago Maggiore statt, unweit der italienischen Grenze. Doch punktet es nicht nur mit charmantem Ambiente. Das Festival zählt nach Cannes, Venedig und Berlin zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt, Filmprominenz aus der ganzen Welt trifft sich vom 2. bis 12. August im Süden der Schweiz, um herausragendes Autorenkino zu feiern.

Die 70. Ausgabe

Der begehrte Hauptpreis ist der Goldene Leopard, 18 internationale Spiel- und Dokumentarfilmen konkurrieren um den "Pardo". Der Spielfilm "Freiheit" des deutschen Regisseurs Jan Speckenbach wird hier seine Weltpremiere feiern. Johanna Wokalek ("Die Päpstin") spielt in dem formal ungewöhnlichen Familiendrama eine junge Mutter, die Mann und Kinder verlässt, um ihre persönliche Freiheit zu finden.

Schweiz Filmfestival in Locarno- Piazza Grande
Filmfest mit ganz besonderem Flair: Die Piazza Grande in LocarnoBild: picture-alliance/KEYSTONE/dpa/A. Wey

Ötzi auf der Piazza Grande

In seiner Jubiläumsausgabe zeigt das Festival in den verschiedenen Sektionen fast 300 Filme. Auch populäre Schauspieler wie Jürgen Vogel ("Quellen des Lebens") und Alexander Fehling ("Wer wenn nicht wir") zeigen ihre neuen Filme. Sie laufen im Programm der abendlichen Freiluft-Aufführungen auf der pittoresken Piazza Grande - außerhalb der Wettbewerbe. Beide Filme haben aber die Chance, den hier vergebenen Publikumspreis zu gewinnen - er gehört nach dem Goldenen Leoparden zu den begehrtesten Preisen des Festivals.

ICEMAN - Die Legende von Ötzi
"Der Mann aus dem Eis": Jürgen Vogel als ÖtziBild: picture-alliance/dpa/F.Hörhager

Jürgen Vogel spielt in "Iceman" (Regie: Felix Randau; deutscher Titel: "Der Mann aus dem Eis") den als Ötzi bekannt gewordenen Mann, dessen mumifizierte Leiche 1991 nach mehr als 5000 Jahren aus dem Eis der Ötztaler Alpen in Südtirol geborgen wurde. Alexander Fehling, unter anderem auch als Darsteller in der US-amerikanischen Serie "Homeland" bekannt geworden, verkörpert in "Drei Zinnen" (Regie: Jan Zabeil) einen Vater, der auf ungewöhnliche Weise um die Zuneigung seines Sohnes kämpft.

Ein bisschen Hollywood

Bildergalerie Roman Polanski 80. Geburtstag (Film: Der Painist)
Adrien Brody in Roman Polanskis "Der Pianist"Bild: imago stock&people

Festival-Leiter Carlo Chatrian setzt auffallend auf die Anziehungskraft großer Namen. Auch Hollywood-Stars wie Charlize Theron, Noomi Rapace, Glenn Close und Willem Dafoe sollen für Glanz sorgen. Erste prominente Preisträger stehen bereits fest: So geht der "Leopard Club Award" an den US-amerikanischen Schauspieler Adrien Brody ("Der Pianist"). Die in den vergangenen Jahren überwiegend in Frankreich arbeitende deutsche Schauspielerin Nastassja Kinski ("Paris, Texas") wird mit einer Hommage geehrt.

Chatrian betonte bei der Präsentation des Programms am Mittwoch (12.07.2017) in Bern, dass es ihm besonders darauf ankomme, dem Publikum die Vielfalt des modernen Kinos zu präsentieren. Kontinuität und Innovation sind dabei für ihn die entscheidenden Stichworte. Chatrian möchte das Festival dazu nutzen, um "über den Stellenwert von Filmen heute und in Zukunft nachzudenken".

Starkes Autorenkino

Schweiz Locarno Filmfestival-Leiter Carlo Chatrian
Festivalleiter Carlo Chatrian setzt bei der 70. Jubiläumsausgabe auf Kontinuität und Innovation - und eine Prise GlamourBild: picture-alliance/KEYSTONE/T. Delley

Eröffnet wird das Festival am 2. August mit dem Film "Demain et tous les autres jours" ("Morgen und alle anderen Tage") von der französischen Regisseurin und Drehbuchautorin Noémie Lvovsky. Damit gibt das Filmfest Locarno direkt zu Beginn ein starkes Bekenntnis zum europäischen Autorenkino ab.

Die Retrospektive zeigt Filme von Jacques Tourneur (1904-1977). Der aus Frankreich stammende Regisseur hat in den 1940er Jahren in Hollywood mit Horrorfilmen wie "Katzenmenschen" und "Goldenes Gift" Filmgeschichte geschrieben und das Genre des Kinos der Angst durch subtile Inszenierungen bis heute entscheidend geprägt. Der Ehren-Leopard geht an an den französischen Filmemacher Jean-Marie Straub für sein Lebenswerk.

jhi/nf (dpa/pardo.ch)