Viele Tote bei Selbstmordanschlag in Somalia
19. Dezember 2020Die islamistische Terrorgruppe Al-Schabaab hat bei einem Anschlag auf eine Veranstaltung mit dem somalischen Ministerpräsidenten Mohamed Hussein Roble mehrere seiner Mitarbeiter getötet. Drei hochrangige Militärs des Sicherheitsteams seien bei der Explosion getötet und mehrere verletzt worden, berichtete die staatliche somalische Nachrichtenagentur Sonna. Medienberichten zufolge liegt die Zahl der Todesopfer bei bis zu 15. Ministerpräsident Roble blieb unverletzt.
Ein Attentäter hatte sich kurz vor dem Beginn der Veranstaltung am Freitag im Stadion in der Stadt Galkayo in die Luft gesprengt. Ministerpräsident Roble, der zum Zeitpunkt der Explosion noch nicht im Stadion war, verurteilte die Tat auf Twitter und erklärte, die Sicherheitsmitarbeiter seien Helden, die ihr Leben für den Schutz der Bürger gelassen hätten. Die Terrorgruppe Al-Schabaab bekannte sich Medienberichten zufolge zu dem Anschlag.
Außenminister Mohamed Abdirizak Mohamud Abubakar erklärte, der Anschlag sei ein erfolgloser Versuch, die Stabilität des Landes und die anstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zu stören. In Somalia hätte im Dezember ein neues Parlament gewählt werden sollen. Wegen eines Streits über eine Reform der Wahlkommission wurde die Abstimmung für unbestimmte Zeit verschoben. Im Februar soll die Präsidentenwahl stattfinden.
Islamisten kontrollieren weite Teile des Landes
Die Al-Schabaab-Miliz, die zum Terrornetzwerk Al-Kaida gehört, lehnt demokratische und westliche Einflüsse in Somalia ab und verübt immer wieder Anschläge auf Einrichtungen der Regierung. Obwohl eine afrikanische Friedenstruppe die Regierung stützt, kontrollieren die Islamisten weite Teile des Landes am Horn von Afrika.
nob/fab (epd, afpe, ape)