Wieder Blutbad in Abuja
25. Juni 2014In der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind bei einer schweren Explosion in einem Einkaufsviertel nach ersten Angaben der Rettungsdienste mindestens 21 Menschen getötet worden. Es gab zudem viele Verletzte, Passanten lagen blutend auf der Straße vor dem Emab Plaza. Die Regierung ging von einem "Bombenattentat" aus. Der erste Verdacht richtete sich wieder gegen die islamistische Terrorsekte Boko Haram.
Die Gruppe hatte das Einkaufszentrum bereits mehrfach attackiert und sich zu den schweren Anschlägen in Abuja vom April bekannt, bei denen mehr als 120 Menschen umgekommen waren. Die Muslim-Extremisten hatten zudem vor mehr als zwei Monaten rund 200 Schulmädchen verschleppt. Zuletzt gab es Berichte, dass rund 90 Dorfbewohner gekidnappt worden sein sollen. Die Behörden teilten aber mit, nach den bisherigen Ermittlungen gebe es keinen Hinweis auf eine Entführung.
Im mehrheitlich muslimischen Nordosten des ölreichen Landes will Boko Haram einen islamistischen Staat errichten und hat vor allem in dieser Region wiederholt Anschläge verübt. Ziele sind der Staatsapparat mit Polizei, Armee und Behörden, aber auch christliche Kirchen und Schulen. Tausende Menschen kamen ums Leben, seit die Islamisten 2009 ihre Revolte begannen.
SC/gmf (afp, APE, rtr)