Viele Tote bei Überschwemmung in Indonesien
2. Januar 2020Das neue Jahr beginnt in der Metropolregion um die indonesische Hauptstadt Jakarta mit schweren Überschwemmungen. Laut dem Sprecher des Sozialministeriums, Joko Hariyanto, sind bislang mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Zum Teil wurden sie verschüttet oder starben an Unterkühlung. Einige der Opfer seien durch Stromschläge getötet worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. In vielen Teilen Jakartas wurde die Stromversorgung gekappt, um ähnliche Fälle zu vermeiden.
30.000 Vertriebene
Lokale Fernsehsender verbreiten Aufnahmen von Menschen, die auf den Dächern ihrer überfluteten Häuser auf Hilfe warten. Mehr als 30.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Autos wurden von Sturzbächen weggespült, einige Zugverbindungen sind unterbrochen.
Indonesiens Präsident Joko Widowo machte in einem Tweet Verzögerungen bei Infrastrukturprojekten im Hochwasserschutz für die Überschwemmungen verantwortlich. Einige Projekte seien seit 2017 verzögert worden, weil es Probleme beim Landerwerb gegeben hätte. Im Laufe dieses Jahres sollten jedoch zwei Dämme fertiggestellt werden, schrieb Widowo.
Weitere Gewitter vorhergesagt
Jakarta wächst mit den vormaligen Nachbarstädten Bogor, Depok, Tangerang und Bekasi allmählich zu einem zusammenhängenden Siedlungsgebiet zusammen, das nach den Anfangssilben der Städte den Namen Jabodetabek trägt. Seit dem Silvestertag stehen weite Teile der Metropolregion, die von mehr als 30 Millionen Menschen bevölkert wird, unter Wasser. Indonesiens Agentur für Meteorologie sagte weitere Gewitter mit starken Regenfällen voraus. Während der Regenzeit kommt es in dem Inselstaat zwischen Indischem Ozean und Pazifik immer wieder zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Küstenmetropole Jakarta wird zudem immer stärker vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht, der auf den Klimawandel zurückzuführen ist.
ehl/mak (dpa, afp, rtr)