Viele Tote nach heftigem Regen in Ostafrika
23. November 2019Seit Wochen regnet es immer wieder heftig im Osten des afrikanischen Kontinents. In Kenia haben die Niederschläge zu Erdrutschen und Schlammlawinen geführt. In der Region Pokot, 350 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Nairobi, kamen mindestens 29 Menschen ums Leben, als ihre Häuser von den Erdmassen mitgerissen wurden.
Es seien Armee- und Polizeihubschrauber in die Region geschickt worden, teilte Kenias Innenminister Fred Matiang'i mit. Viele Straßen und Brücken seien gesperrt worden, nachdem sich Bäche in reißende Strömen verwandelt hätten, so der Innenminister weiter. Das ganze Ausmaß der Katastrophe lasse sich noch nicht absehen.
Kinder lebend geborgen
Das kenianische Rote Kreuz teilte mit, es seien weitere massive Erdrutsche in dem Bezirk an der Grenze zu Uganda gemeldet worden. Man habe Notfallteams eingesetzt. Demnach wurden zwei Kinder lebend aus den Trümmern ihrer schlammbedeckten Häuser herausgeholt. Rettungsmannschaften versuchten, weitere Überlebende zu finden und Leichen zu bergen.
Nach Angaben des Bezirkskommissars von West Pokot, Apollo Okello, starben fünf weitere Menschen in einem Auto auf der Straße, nachdem zwei Flüsse über die Ufer getreten waren. Im Westen Tansanias wurden mindestens zehn Menschen von einem reißenden Fluss erfasst und ertranken.
Unwetter über ganz Ostafrika
Auch andere Staaten der Region sind von den Unwettern betroffen. So wurden in Somalia bereits Zehntausende Menschen von den Wassermassen in die Flucht getrieben, im Südsudan wurden ganze Städte überflutet und in Äthiopien gab es dutzende Tote bei Erdrutschen und Überschwemmungen.
Allein im Südsudan sind fast eine Million Menschen betroffen, die nun auch von Krankheiten und Hunger bedroht sind. Starkregen und Überschwemmungen sind in Ostafrika keine Seltenheit. Experten bringen die schweren Unwetter in diesem Jahr mit einem Klimaphänomen in Verbindung, dem sogenannten Indischen-Ozean-Dipol, das mit Temperaturschwankungen an der Meeresoberfläche im Westen und Osten des Indischen Ozeans zusammenhängt. Vor der Ostküste Afrikas ist das Meer gerade deutlich wärmer als üblich, was zu mehr Verdunstung und stärkeren Regenfällen führt.
cw/jj (afp, ape, dpa)