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Viele tote Rebellen bei IS-Anschlag

15. August 2016

Seit langem wirft die syrische Regierung der Türkei vor, Rebellen beim Verschieben ihrer Kämpfer zu helfen. Ein Attentäter des IS tötete nun viele Aufständische - in einem Bus an einem Grenzübergang.

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Rebellenkämpfer im Norden Syriens (Foto: Getty Images/AFP)
Rebellenkämpfer im Norden SyriensBild: Getty Images/AFP/D. Souleiman

In einer im Internet veröffentlichten Erklärung des "Islamischen Staates" hieß es, ein Selbstmordattentäter habe inmitten von Rebellen, "die sich auf den Kampf gegen den IS vorbereiteten", einen Sprengstoffgürtel gezündet.

Mehr als 30 Tote

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien teilte mit, bei dem Anschlag am Grenzübergang Atme zwischen der Türkei und der syrischen Provinz Idlib seien 32 Rebellen getötet worden. Die IS-Miliz gab die Zahl der getöteten Rebellen mit "fast 50" an. Die Aufständsichen waren den Menschenrechtlern zufolge auf dem Weg nach Syrien, um in dem Bürgerkriegsland Kämpfer an der Front zu ersetzen.

Seit Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 2011 beschuldigt die syrische Regierung die Türkei, den Rebellenverbänden die Verschiebung von Kämpfern durch die Einbeziehung türkischer Grenzübergänge zu erleichtern. Zuletzt hatte die Beobachtungsstelle berichtet, Aufständische anderer Regionen würden über das türkische Staatsgebiet in die Rebellengebiete nördlich der umkämpften Großstadt Aleppo gebracht.

Anschlagsort unklar

Die Angaben, auf welcher Seite der Grenze sich das IS-Attentat ereignete, sind widersprüchlich. Während die Menschenrechtsbeobachter erklärten, es sei auf türkischer Seite erfolgt, meldete die türkische Nachrichtenagentur DHA, die Explosion habe auf syrischem Staatsgebiet in der Provinz Idlib stattgefunden. Auf der oppositionsnahen syrischen Nachrichtenseite Orient News hieß es, der Anschlag habe sich nahe einem Flüchtlingscamp auf syrischer Seite der Grenze ereignet.

Ankara verlangt Rückzug der Kurden

Unterdessen forderte die Türkei, die kurdischen Kämpfer, die die IS-Terrormiliz aus der syrischen Stadt Manbidsch vertrieben hatten, müssten aus der Region abziehen. Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte, die kurdischen "Volksschutzeinheiten" sollten sich auf das Gebiet östlich des Flusses Euphrat in Syrien zurückziehen. Die USA hätten einen solchen Rückzug vor Beginn der Offensive zugesagt.

SDF-Kämpfer im eroberten Manbidsch (Foto: Getty Images/AFP)
SDF-Kämpfer im eroberten ManbidschBild: Getty Images/AFP/D. Souleiman

Die von den USA unterstützte kurdisch-arabische Koalition der "Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF) hatte Manbidsch am Freitag zurückerobert. Die "Volksschutzeinheiten" kontrollieren ein großes Gebiet an der Grenze zur Türkei. Die Regierung in Ankara befürchtet, dass weitere Geländegewinne der syrischen Kurden Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden in der Türkei beflügeln könnten.

wl/qu (dpa, afp)