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Vielseitigkeitsreiter holen EM-Gold

Calle Kops (dpa)13. September 2015

Die deutschen Vielseitigkeitsreiter sind derzeit nicht zu schlagen. Trotz widriger Umstände in den schottischen Highlands gewinnen sie bei der EM einmal mehr Gold und werden von höchster Stelle geehrt.

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Der deutsche Reiter Michael Jung überquert auf Takinou in Blair Castle beim Vielseitigkeitsritt ein Hindernis (Foto: Pauline von Hardenberg/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. von Hardenberg

Als die britische Queen zum dritten Doppel-Gold nacheinander gratulierte, grinste Michael Jung zufrieden. Der König der Vielseitigkeit musste sich bücken, damit Elizabeth II. ihm die erste von zwei Goldmedaillen um den Hals hängen konnte. Wenige Minuten zuvor hatte Elizabeth II. erlebt, wie der 33 Jahre alte Ausnahmereiter das deutsche Quartett bei der Vielseitigkeits-EM in Blair Castle in Schottland erneut zum Sieg geführt und seine Leistung mit zwei Titeln gekrönt hatte.

"Das ist unglaublich", kommentierte Jung und gab zu: "Im Parcours war es dieses Mal Nervenzittern." Aber sein achtjähriges Pferd blieb trotz Problemen am Anfang ohne Abwurf und brachte die Führung sicher ins Ziel. So siegte Jung mit 33,50 Strafpunkten klar vor Sandra Auffarth auf Opgun Louvo (42,60). "Das ist sensationell", sagte Bundestrainer Hans Melzer. "Mit so einem Ergebnis zu gewinnen, das ist unglaublich", betonte der Coach: "Alle sind im Springen ohne Fehler geblieben, besser geht es nicht."

Sieg stand früh fest

Die deutschen Vielseitigkeitsreiter mit Dirk Schrade (l.-r.), Ingrid Klimke, Michael Jung, Sandra Auffarth und Bundestrainer Hans Melzer erhalten in den schottischen Highlands bei der EM die Gold-Medaille (Foto: Pauline v. Hardenberg/dpa)
Schrade (l.-r.), Klimke, Jung, Auffarth und Coach MelzerBild: picture-alliance/dpa/P. von Hardenberg

Das Quartett mit Jung, Auffarth, Ingrid Klimke auf Hale Bob und Dirk Schrade auf Hop and Skip war so überlegen, dass es schon vor dem letzten Ritt von Jung als Sieger feststand und nur 122,70 Strafpunkte sammelte. "Wir sind alle überglücklich", sagte Klimke, die im Einzel Fünfte wurde. Zweite wurde die britische Equipe (1173,30) vor Frankreich (183,70).

Den Grundstein hatte Jung bereits vor dem Springen am Vortag im Gelände gelegt. Seine Vorstellung war trotz Dauerregens in den schottischen Highlands eine Demonstration seiner herausragenden Klasse. Mit dem erst achtjährigen Wallach Takinou, dem jüngsten Pferd im Wettbewerb, flog der Titelverteidiger geradezu über die Hindernisse. So hatte er schon vor dem abschließenden Springen, das am Sonntag bei Sonnenschein stattfand, einen großen Vorsprung.

Angeführt von Jung hat die auch bei Olympia und bei der WM siegreiche Mannschaft ihre sensationelle Serie verlängert und blieb im fünften Jahr in der Team- und Einzelwertung ungeschlagen. Das gab es in der Geschichte des Pferdesports noch nie.