Vier Katastrophen, die Schlagzeilen machten
Das zu Ende gehende Jahr war in China geprägt von mehreren schweren Unglücken. Viele Menschen kamen dabei ums Leben.
Panik in der Silvesternacht
In der Nacht zum neuen Jahr 2015 will sich eine Million Menschen auf der berühmten Uferpromenade in Shanghai die Laser-Show anschauen. Plötzlich kommt es zu einer Panik, im Gedränge werden 36 Menschen zu Tode getrampelt. Auslöser sollen 100-Dollar-Scheine gewesen sein, die in die Menge geworfen wurden. Die Behörden dementieren den Zusammenhang.
Polizei räumt Fehler ein
Wütende Angehörige wollen das Krankenhaus stürmen (Foto), wo die bei der Panik Verletzten versorgt werden. Die Polizei gesteht ein, sie habe sich bei der Zahl der zu erwartenden Schaulustigen bei dem Silvester-Spektakel verschätzt.
Tragisches Ende einer Schiffsreise
Am 1. Juni kenterte das Kreuzfahrtschiff "Stern des Orients" auf dem Jangtse binnen weniger Minuten. 442 Menschen, überwiegend ältere Touristen, konnten nicht gerettet werden.
Keine Zeit für Rettungsmaßnahmen
Fünf Tage nach dem Unglück in der zentralchinesischen Provinz Hubei wird das havarierte Schiff aus dem Wasser gehoben. Kapitän und Chefingenieur, die den Unfall überlebten, nannten einen Wirbelsturm als Ursache. Das vierstöckige Schiff sei binnen einer Minute gekentert, es habe keine Zeit für Rettungsmaßnahmen gegeben.
Explosionen erschüttern Hafenstadt Tianjin
In der Nacht zum 13. August wird die Feuerwehr zu einem Brand in einem Gefahrgutlager im Hafengelände gerufen. Später gibt es zwei heftige Detonationen, die auch benachbarte Wohnhäuser schwer beschädigten. Die Betreibergesellschaft soll Gefahrgut illegal gelagert haben. 173 Menschen kamen ums Leben, die Hälfte davon Feuerwehrleute.
Umweltschäden befürchtet
3000 Tonnen 40 verschiedener giftiger Substanzen waren am Unfallort gelagert. Giftige Substanzen wie Natriumzyanid werden an mehreren Wasserentnahmestellen festgestellt. Viele Fische sterben (Foto). Der Betrieb am Tianjiner Hafen und in den zollfreien Lagern ist zum Teil eingeschränkt möglich. Gegen elf verantwortliche Beamte laufen Strafverfahren.
Erdrutsch in Shenzhen
In der Stadt bei Honkong, die wie keine andere Chinas Reform- und Öffnungspolitik symbolisiert, begräbt am 20.12. eine Schlammlawine mehr als 30 Gebäude unter sich, darunter auch zwei Arbeiterwohnheime. Zuvor hatte es heftig geregnet. Zwar konnten sich die meisten Bewohner und Arbeiter in Sicherheit bringen, aber Dutzende Menschen werden noch vermisst.
Gefährlicher Schuttberg
Offizielle Medien berichten, dass die Lawine von einer Bauschutthalde in einem alten Steinbruch abging, der unsachgemäß befüllt worden sei. Der Erd- und Schuttberg war 100 Meter hoch. Anwohner hätten oft vor Gefahren durch die Deponie gewarnt. Der Chef der Betreibergesellschaft der Deponie wurde festgenommen.