Volkswagen schließt Werke in Nordchina
13. Januar 2022Volkswagen hat wegen eines COVID-Ausbruchs in der Belegschaft sein Werk in Tianjin vorübergehend heruntergefahren. Die Autofabrik in Nordchina, die etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Peking entfernt liegt, habe bereits zu Wochenanfang den Betrieb eingestellt, nachdem sich Mitarbeiter mit dem Virus angesteckt hätten, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Am Mittwoch wurden 41 Fälle von im Inland übertragenen Infektionen mit bestätigten Symptomen gemeldet nach 33 am Tag zuvor, wie aus Daten der nationalen Gesundheitskommission hervorging.
An dem Standort betreibt VW zusammen mit seinem chinesischen Partner FAW ein Komponentenwerk und einen Betrieb für Automatikgetriebe. Beide Werke hätten alle Mitarbeiter in dieser Woche zwei Mal getestet und warteten nun auf die Ergebnisse. Man hoffe, die Produktion bald wieder aufnehmen und die Ausfälle nachholen zu können. Volkswagen hat seit Ausbruch der Pandemie vor gut zwei Jahren in China an mehreren Standorten die Produktion vorübergehend stoppen müssen.
Volkswagen fällt beim Absatz auf das Niveau von 2011 zurück
VW hatte am Tag zuvor mitgeteilt, dass trotz hoher Kundennachfrage und voller Auftragsbücher im vergangenen Jahr weniger Autos ausgeliefert wurden als 2020. Der Absatz ging um 4,5 Prozent zurück. Grund war demnach die globale Halbleiterknappheit. Den Absatz vollelektrischer Autos verdoppelte VW aber. Ihr Anteil an allen Auslieferungen stieg von 2,5 auf 5,1 Prozent. VW sei bei vollelektrischen Fahrzeugen "mit deutlichem Abstand" Marktführer in Europa, hob der Autohersteller hervor. In den USA habe VW mit rund 7,5 Prozent den zweitgrößten Marktanteil. In China seien 92.700 Fahrzeuge ausgeliefert worden, mehr als viermal so viele wie 2020. Den Absatz von Plug-In-Hybriden steigerte der Autobauer weltweit demnach um 61 Prozent auf 309.500 Fahrzeuge.
"Die Verdopplung unserer vollelektrischen Volumen und die hohe Nachfrage nach allen unseren Fahrzeugen zeigen eindeutig, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erklärte VW-Vertriebsvorstand Christian Dahlheim. "Darauf werden wir im laufenden Jahr aufbauen und unsere Transformation weiter vorantreiben." 2021 zeige, wie sich das Geschäftsmodell ändere - die Einnahmequellen verschöben sich von konventionellen Verbrennermodellen hin zu emissionsfreien Elektroautos. VW hatte im Dezember beschlossen, in den kommenden fünf Jahren 52 Milliarden Euro in die Elektromobilität zu investieren. Im Jahr 2026 soll laut VW jedes vierte verkaufte Auto batteriebetrieben sein.
hb/ul (rtr,afp)