Vom Tier, zum Mensch, zur Epidemie
Die WHO hat bekanntgegeben, dass die grassierende Ebola-Epidemie von Flughunden ausging. Die Tiere tragen die Viren in sich. Dort würden sie auch bleiben, wenn sie nicht als Delikatesse gelten würden.
Virenschleuder
Flughunde gehören zusammen mit Fledermäusen zu den Fledertieren. Ein großer Teil der in Afrika lebenden Tiere trägt gefährliche Erreger in sich, unter anderem das Ebola-Virus. Die Tiere sind unempfindlich dagegen, für Menschen sind viele von ihnen tödlich. Da Flughunde wegen ihres Fleisches in vielen Ländern Afrikas gejagt werden, können die Erreger leicht auf den Menschen überspringen.
Versteckte Gefahr
Wie die Forscher im Fachmagazin "PLOS Neglected Tropical Diseases" berichten, sind manche Flughunde in Westafrika höchstwahrscheinlich schon seit längerem Träger des Virus gewesen - und nur nicht mit dem Menschen in Berührung gekommen - oder aber, ein infiziertes Tier ist aus Zentralafrika eingeflogen.
Zwischenwirte
Auch Tiere, die als Zwischenwirte dienen sind gefährlich. Fressen Flughunde beispielsweise Früchte und scheiden sie halb verdaut wieder aus, können sich andere Tiere, wie Antilopen oder Nagetiere, die diese Reste fressen, infizieren und die Viren an den Menschen weitergeben.
Das Problem
Wilde Tiere werden in Afrika generell häufig gejagt und auch verzehrt. Als sogenanntes "Bushmeat" wird ihr Fleisch auf den traditionellen Märkten zubereitet und zum Verkauf angeboten. Doch gerade Tiere aus den Wäldern, in die Menschen immer weiter vordringen, tragen Krankheitserreger in sich, von denen wir noch gar nichts ahnen, warnen Forscher.
Infektionsgefahr
Besonders die Zubereitung des Fleisches ist riskant. Hierbei können sich die Menschen schnell infizieren, sobald sie mit dem Blut und den Schleimhäuten der Tiere in Berührung kommen. Selbst in Europa, wo nur einige gefährliche Virusarten in Fledermäusen nachgewiesen sind, gilt: Nicht mit bloßen Händen anfassen!