Von melancholischer Malerei zur illusorischen Moderne
19. Dezember 2003
"Die Melancholie Venedigs"
Harmonisch spielen die warmen Farbtöne zusammen, raffinierte Lichteffekte schaffen eine einzigartige Atmosphäre - ausgewogen und dabei von skizzenhafter Flüchtigkeit präsentiert sich die venezianische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts. Meisterwerke dieser Epoche aus der Sammlung Luigi Koelliker zeigt bis 1. Februar die Residenzgalerie Salzburg. Unter dem Titel "Die Melancholie Venedigs" sind mythologische Szenen, Porträts und Heiligendarstellungen von Palma il Giovane, Padovanino, Pietro Liberi und Domenico Fetti zu sehen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
Spanischer Jugendstil in Italien
Antonio Gaudì (1852-1926) gilt bis heute als einer der bedeutendsten Architekten der Epoche des Modernismus. Sein Name ist unauslöschlich mit dem "neukatalanischen Baustil" verbunden, der spanischen Parallele zum mitteleuropäischen Jugendstil. Eine große Ausstellung in Rom im Chiostro del Bramante zeigt bis zum 29. Februar Möbelstücke, die Gaudì für seine berühmtesten Häuser und Paläste schuf, darunter Stühle, Tische, Sessel und Eisentore. Zudem ist ein großes Gipsmodell für die Fassade der "Kirche der Sagrada Familia" zu sehen. Insgesamt zeigt die Schau über 120 Werke, darunter Bilder, Manifeste, Keramiken und Schmuck anderer spanischer Künstler wie Ramon Casas, Santiago Rusignol und Hermenegil Anglada Camarsa sowie ein frühes Meisterwerk von Pablo Picasso.
Öffnungszeiten: Täglich 10-19 Uhr, Samstag 10-23 Uhr, Montag geschlossen
Dank für "Kulturbrücke"
Die Nationalgalerie in Prag widmet dem Bildhauer Otto Herbert Hajek vom 22. Januar bis Ende April eine große Ausstellung. Der Stuttgarter Künstler wird dabei unter anderem 23 große Ölbilder zeigen, Höhepunkt ist das 14 Meter mal 4,5 Meter große Bild "Die Dreiheit" aus dem Jahr 1994. Hajek war 1966 der erste westdeutsche Künstler, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Prag ausstellte. Der Generaldirektor der Nationalgalerie in Prag, Milan Knizak, dankte Hajek für die damals begonnene "Kulturbrücke" zwischen Deutschland und Tschechien. Es ist die inzwischen vierte Ausstellung des in Stuttgart lebenden und in Böhmen geborenen Künstlers.
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Kunst wird Kult
Ein Kunstwerk in London ist auf dem besten Weg zum Kultobjekt: Olafur Eliassons Monumentalinstallation eines Sonnenaufgangs im Nebel zieht seit Ende Oktober scharenweise die Besucher in die Galerie Tate Modern. Eliassons Werk ist weit entfernt von der Unzugänglichkeit vieler zeitgenössischer Kunstwerke. Es setzt die Betrachter in den Mittelpunkt - und zieht sie zugleich mit einer traumgleichen Atmosphäre in seinen Bann. Die Wahrnehmung von Illusion und Wirklichkeit ist ein Hauptthema dieser Arbeit. Nicht einmal der Nebel ist was er scheint, sondern eine Mischung aus Zucker und Wasser. Zehn verschiedene Nebelversionen probierte der Künstler während der einjährigen Planungszeit aus. Inspiriert haben Eliasson, der sich bevorzugt mit Naturthemen auseinandersetzt, vor allem William Turners Sonnenauf- und Untergänge. Seine Installation ist noch bis zum 21. März 2004 zu sehen.
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 17:50 Uhr