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Vor der Linse - Umweltnachrichten 21.-27.04.2017

Harald Franzen
27. April 2017

Diese Woche sind uns weltweite Demos, eine Krabbenarmee, Motten und künstliche Wolken vor den Auslöser geraten.

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Eine Frau hält ein Schild in der Hand mit der Aufschrift "Science is sexy"
Bild: picture alliance/Zumapress

Der "March for Science" war letzte Woche allgegenwärtig. Buchstäblich. Es gab Veranstaltungen in mehr als 600 Städten weltweit, wo der "Earth Day" und die Rolle der Wissenschaft in unserem Alltag gefeiert wurden. Die Veranstaltung war explizit unparteiisch, aber viele Teilnehmer machten sehr deutlich, dass sie über die Wissenschaftspolitik der Trump-Regierung sehr besorgt sind.

Landkrabben überqueren eine Straße
Bild: REUTERS/A. Meneghini

Ein völlig anderer Massenauflauf findet gerade auf Kuba statt. Nach dem ersten Frühlingsregen kriechen dort Millionen von Landkrabben aus dem Unterholz und machen sich auf den Weg zum Meer. Das tun sie jedes Jahr, um dort ihre Eier und Spermien ins Wasser abzugeben. Die Krustentiere sind so zahlreich, dass sie auf den Straßen für Chaos sorgen, Autoreifen durchlöchern und in Häuser eindringen. 

Große Wachsmotte auf Wabe
Bild: picture-alliance/WILDLIFE

Die Wachsmotte machte diese Woche unerwartet Schlagzeilen, denn Wissenschaftler haben entdeckt, dass die Larven der Insekten Plastik verdauen können.Die Forscher vermuten, dass die Tiere das mithilfe spezieller Enzyme bewerkstelligen. Die parasitären Raupen legen ihre Eier in Honigwaben in Bienenstöcken und da Bienenwachs ein Polymer ist, genauso wie Plastik, ist es irgendwie gar nicht so abwegig, dass die Tiere beides verdauen können. Die Forscher hoffen nun, dass die Entdeckung in Zukunft zu einer effektiven Methode führen könnte, um den Plastikmüll abzubauen, in dem unser Planet zunehmend erstickt. 

Luftaufnahme des Great Barrier Reefs in Australien
Bild: Imago/ZUMA Press

Und wo wir gerade bei wissenschaftlichen Lösungen für Umweltprobleme sind: Forscher in Australien haben vorgeschlagen, das Great Barrier Reef mithilfe von künstlichen Wolken zu retten - oder ihm wenigstens eine Verschnaufpause zu geben. Das Wasser am größten Riffsystem der Welt wird immer wärmer, wodurch die Korallen absterben. Daher schlagen die Wissenschaftler vor, Salz in die Atmosphäre zu sprühen, um so die Entstehung von Wassertröpfchen zu fördern. Das würde zu größeren und dichteren Wolken und dadurch zu niedrigeren Temperaturen führen. Der Prozess hat nur geringe Auswirkungen auf die Umwelt und würde nur in Situationen eingesetzt, wenn das Wasser akut zu warm wird. Leider ist es nur eine vorübergehende Lösung. Um das Riff wirklich zu retten, müssten wir mehr tun, um den Klimawandel zu bekämpfen.