Bewegliche Kunst!
21. April 2007Kinetische Kunst in Madrid
Die zwölf Pinsel hängen regungslos an der Wand wie eine Jagdtrophäe. Auf Knopfdruck geraten sie jedoch in Bewegung und öffnen sich wie ein Fächer: Dieses Werk der Deutschen Rebecca Horn zählt zu den rund 80 Exponaten, die das Königin-Sofia-Museum in Madrid für eine große Ausstellung kinetischer Kunst zusammengetragen hat. Gezeigt werden Installationen, Skulpturen und Bilder vorwiegend aus dem 20. Jahrhundert, deren wichtigste Ausdrucksform die Bewegung ist. Dazu können Elektromotoren oder Hebel ebenso dienen wie im Falle der Gemälde optische Tricks. Unter dem Titel "Los Cineticos" sind bis zum 20. August unter anderem Werke von Marcel Duchamp, Naum Gabo, Laszlo Moholy-Nagy, Giacomo Balla, Man Ray, Salvador Dali, Alexander Calder oder der argentinischen Künstlergruppe Madi zu sehen.
Arezzo ehrt Piero della Francesca mit großer Ausstellung
Eine einzigartige Hommage an den italienischen Meister der Frührenaissance Piero della Francesca (um 1420-1492) ist im italienischen Arezzo zu sehen. In den Sälen des Museo statale d'arte medioevale e moderna wird bis 22. Juli die Ausstellung "Piero della Francesca und die Höfe Italiens" gezeigt. Präsentiert werden die wenigen transportfähigen Meisterwerke des Künstlers, darunter das berühmte Porträt des Herzogs von Urbino, "Ritratto di Federico da Montefeltro, Duca di Urbino". Den Arbeiten Francescas werden etwa hundert Werke anderer Renaissance-Maler gegenüber gestellt, um den enormen Einfluss des Meisters auf seine Zeit zu illustrieren. Außerdem können die Besucher die Meisterwerke della Francescas in Arezzo und Umgebung bewundern: So etwa das Fresko "La Leggenda della vera croce" in der Kirche S.Francesco in Arezzo und die berühmte schwangere Madonna, "Madonna del parto", im nahe gelegenen Geburtsort des Künstlers, Sansepolcro.
"Objekte in Blauweiß von Ägypten bis China" im Wiener MAK
Kolbaltblaue Verzierungen auf weißer Keramik: Das Museum für angewandte Kunst Wien (MAK) geht in einer Sonderausstellung der tausendjährigen Tradition dieser harmonischen Verbindung nach. Unter dem Titel "Objekte in Blauweiß von Ägypten bis China" sind wertvolle Stücke aus der eigenen Sammlung zu sehen. Die ältesten Stücke stammen aus dem Gebiet des heutigen Ägypten und Iran; Exponate aus Persien, dem Osmanischen Reich und Europa aus dem 16. Jahrhundert belegen den regen Handel mit dem typischen chinesischen Dekor, wo der kostbare Farbstoff ab dem 14. Jahrhundert auf charakteristische Weise verwendet wurde. Die Schau, die bis 9. September zu sehen ist, bildet den Auftakt einer Neupräsentation der Ostasien-Sammlung des MAK.
Paris zeigt mehr als 100 Nuo-Masken aus China
Herrliche Nuo-Masken aus China zeigt das Pariser Museum Jacquemart-Andre. Die rund hundert lackierten Holzmasken stammen aus der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Sie sind Leihgaben großer französischer Privatsammler. Die Masken dienten ursprünglich dazu, bei schamanischen Ritualen Dämonen auszutreiben. Sie gleichen oft Affen- oder Löwenköpfen. Die Ausstellung dauert bis 26. August. (mas)