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VW-Betriebsräte zu gut bezahlt?

12. Mai 2017

Jetzt wird die Staatsanwaltschaft auch wegen der Betriebsräte von Volkswagen aktiv. Haben VW-Manager zu hohe Gelder für die Gewerkschafter bewilligt? Der Verdacht trifft auch den mächtigen Betriebsratschef Osterloh.

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Volkswagen Bernd Osterloh Betriebsratsvorsitzender
Bernd Osterloh, Betriebsratsvorsitzender bei VolkswagenBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Der Volkswagen-Konzern ist derzeit für viele schlechte Nachrichten gut. Die Staatswanwaltschaft Braunschweig geht einerm Untreueverdacht im Konzern nach und ermittelt. Das bestätigte die Behörde am Freitag. Nach einem Bericht der "Braunschweiger Zeitung" richtet sich der Verdacht gegen vier ehemalige und aktuelle Spitzenmanager des VW-Konzerns.

In der Mitteilung der Staatsanwaltschaft ist die Rede von Ermittlungen "wegen des Anfangsverdachts der Untreue im Zusammenhang mit der Aufwandsentschädigung für Betriebsratstätigkeit". Nach Informationen der Zeitung soll es eine Anzeige gegeben haben, die den Fall ins Rollen brachte. Es soll bei den Vorwürfen unter anderem um mutmaßlich zu hohe Bezüge für Betriebsratschef Bernd Osterloh gehen.

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Osterloh bei einer Rede vor der VW-Belegschaft in WolfsburgBild: picture-alliance/dpa/R.Niepaul

Die Zeitung schreibt, die Ermittlungen richteten sich unter anderem gegen den VW-Konzernvorstand für Personal, Karlheinz Blessing, seinen Vorgänger Horst Neumann sowie gegen den Personalchef der Marke VW, Martin Rosik. Die Ermittlungsbehörde nannte zunächst keine Namen.

"Korrekte Vergütung"?

Aus dem VW-Betriebsrat hieß es, man sei über die Untersuchung der Staatsanwaltschaft informiert, halte das Vorgehen des Konzerns aber für rechtens: "Wir sind fest davon überzeugt, dass die bei Volkswagen geltenden Regelungen dem Betriebsverfassungsgesetz entsprechen und dass auch die Eingruppierung unseres Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh durch das Unternehmen korrekt erfolgt ist."

Osterloh gehört als Chef der Mitarbeitervertretung zu den mächtigsten Akteuren in Europas größtem Autokonzern. Er sitzt auch im Präsidium des Aufsichtsrats und kann bei größeren Veränderungen sein Veto einlegen. Dem Betriebsratschef wurde schon einmal der Posten des Konzern-Personalvorstands angeboten;  das hatte Osterloh aber nach dem Bekanntwerden der Diesel-Krise abgelehnt. Der Betriebsrat erklärte, ihr Vorsitzender werde "vergleichbar zu Bereichsleitern vergütet".

ar/hb (dpa, rtr)