VW ruft hunderttausende Autos zurück
20. März 2013Der Volkswagenkonzern holt in der Volksrepublik 384.000 Autos wegen Problemen mit dem Direktschaltgetriebe zurück. Zuvor hatten chinesische Medien berichtet, dass der deutsche Konzern Autos mit minderwertigen Getrieben ausgeliefert habe.
Volkswagen sprach am Mittwoch in Peking von einer "freiwilligen" Vorsichtsmaßnahme auf seinem weltweit wichtigsten Absatzmarkt. "In einzelnen Fällen kann eine elektrische Fehlfunktion in der Kontrolleinheit oder ein Mangel an Öldruck in der Getriebemechatronik zu einer Unterbrechung der Stromversorgung führen." Die Steuerung und Bremsen seien in dem Fall aber nicht betroffen. Der Fahrer könne das Auto weiter kontrolliert und sicher zum Stehen bringen. Autos, die heute verkauft würden, seien nicht betroffen, hieß es in einer Erklärung weiter.
Bei der Rückrufaktion wollten Volkswagen und seine chinesischen Joint Venture-Partner die Getriebemechatronik ersetzen und die neueste Software installieren. Nach Angaben der Qualitätsaufsichtsbehörde (AQSIQ) in Peking sind Autos aus chinesischer Produktion vom Typ Passat, Touran, New Bora, Sagitar, Magotan, Lavida und Skoda Octavia, Superb sowie importierte Golf Variant, Scirocco, Cross Golf und Audi A3 betroffen. Die Schwierigkeiten mit den Doppelkupplungsgetrieben sind seit März 2012 bekannt. In einer Serviceaktion sei schon bei mehr als 90 Prozent der Autos neue Software aufgespielt worden, teilte das Unternehmen mit.
Die Rückrufaktion kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt: Erst am vergangenen Donnerstag (14.03.2013) hatte VW-Chef Martin Winterkorn eine weitere Expansion in China angekündigt. Sieben der derzeit zehn weltweit geplanten VW-Werke sollen dort gebaut werden. Von den 9,1 Millionen Autos des Konzerns weltweit wurden im vergangenen Jahr in China 2,8 Millionen verkauft.
rbr/qu (dpa, afp, AP, rtr)