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Politik

Waffenruhe im Jemen in Kraft

20. Oktober 2016

Im Jemen gilt sei Mitternacht Ortszeit eine 72-stündige Feuerpause. Ob die Vereinbarung hält, bleibt abzuwarten. Die Stunden vor Beginn der Waffenruhe waren von heftigen Gefechten geprägt.

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Jemen Menschenrechtsaktivisten in Sanaa
Menschenrechtsaktivisten begutachten Kriegsschäden in SanaaBild: Reuters/M. al-Sayaghi

Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Ismail Ould Sheikh Ahmed, erklärte, sämtliche am Konflikt beteiligten Parteien hätten ihm zugesichert, sich an die Vereinbarung zu halten. Sollten die 72 Stunden kampffrei bleiben, gebe es eine Option für eine Verlängerung.

Sechster Anlauf für eine Waffenruhe

In der Vergangenheit waren mehrere Feuerpausen im Jemen gescheitert. So hielt im April eine von den Vereinten Nationen vermittelte Waffenruhe zunächst, wurde dann aber immer brüchiger. Auch wochenlange Friedensgespräche in Kuwait blieben erfolglos.

Kurz vor Beginn einer neuen Waffenruhe war die Gewalt in dem Bürgerkriegsland unvermindert weitergegangen. Flugzeuge der von Saudi-Arabien geführten arabischen Militärallianz hätten in der Hauptstadt Sanaa Angriffe auf die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten geflogen, berichteten Anwohner.

Demnach waren im Osten Sanaas bei der Bombardierung eines Militärlagers Explosionen zu hören und Rauchsäulen zu sehen. Angaben über Opfer gab es zunächst nicht. In der umkämpften Stadt Tais im Süden des Landes starb ein Zivilist, als die Huthis und ihre Verbündeten ein Wohngebiet beschossen.

In dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel kämpfen seit September 2014 vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten gegen die international anerkannte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der vor den Aufständischen in die saudische Hauptstadt Riad geflohen war. Eine vom sunnitischen Saudi-Arabien geführte Koalition fliegt seit März vergangenen Jahres Luftangriffe gegen die Aufständischen, die große Teile des Jemen kontrollieren, darunter die Hauptstadt.

Die Bevölkerung leidet massiv unter dem Konflikt. Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen allein seit März 2015 mehr als 4000 Zivilisten ums Leben, mehr als 7000 wurden verletzt. Dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge wurden mehr als drei Millionen Jemeniten vertrieben.

qu/rk (afp ,dpa, APE)