Warum Bio-Milch gesünder ist!
14. September 2017Milch und Fleisch aus ökologischer Tierhaltung enthalten mehr gesunde Inhaltsstoffe als konventionell erzeugte Lebensmittel. Das belegt eine Metastudie britischer Forscher der Universität Newcastle. Sie verglichen die Ergebnisse von mehr als 190 Milch- und mehr als 60 Fleisch-Studien. Das Ergebnis: Bio-Milch und Bio-Fleisch enthalten rund 50 Prozent mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren. Ein halber Liter Bio-Milch liefert rund 39 Milligramm Omega-3-Fettsäuren, konventionell hergestellte Milch nur 25 Milligramm. Außerdem ist in Bio-Milch rund 40 Prozent mehr konjugierte Linolsäure enthalten. Auch bei Vitaminen und Spurenelementen fanden die Wissenschaftler Unterschiede: Bio-Milch enthält demnach mehr fettlösliche Vitamine wie Vitamin E und Karotinoide sowie mehr Eisen.
In konventioneller Milch fand sich dafür fast 75 Prozent mehr Jod als in der Bio-Milch, da in Europa den Futtermitteln Jod beigemengt wird. Ein hoher Jodgehalt in der Milch ist in Gebieten, in denen Jodmangel herrscht, zwar sinnvoll. Wenn die Menschen aber zusätzlich Jodsalz konsumieren, könnte es leicht zu Überdosierungen kommen, wenn man große Mengen konventioneller Milchprodukten zu sich nimmt.
In Bio-Fleisch sind bei Analysen weniger von den gesättigten Fettsäuren Myristinsäure und Palmitinsäure gefunden worden, was die Experten ebenfalls positiv werten.
Wie kommt es zu solch unterschiedlichen Nährwerten? Die Forscher führen das vor allem auf die Haltung der Rinder zurück: Bio-Rinder verbringen mehr Zeit draußen auf der Weide. Sie fressen mehr Gras und Heu als Kraftfutter oder Silage. Das beeinflusst wohl ihren Stoffwechsel und damit auch die Inhaltsstoffe von Milch und Fleisch. Weniger Kraftfutter bewirkt, dass die Rinder langsamer wachsen und weniger Milch produzieren. Das Zusammenspiel aus Grünfutter und Entschleunigung führt wahrscheinlich zu einer gesünderen Fettbilanz.