Was es auf einer deutschen Grillparty eher nicht zu essen gibt
Wie grillen die Deutschen? Wenn Deutsche den Grill rausholen, dann kann man was erleben, hat DW-Autorin Kate Müser festgestellt. Die US-Amerikanerin zu Klischee und Wahrheit deutscher Grillabende.
Burger
Hamburger wurden zwar ursprünglich nach den Einwohnern der Hansestadt genannt, aber die beliebten Rinderfrikadellen sucht man auf deutschen Grillpartys (meist) vergeblich. Stattdessen sind Wurst und Schweinefleisch in allen erdenklichen Variationen besonders beliebt bei deutschen Grillmeistern.
"Buns"
In Nordamerika serviert man Burger und Hot Dogs im passend geformten Brötchen. Obwohl Wurst auf deutschen Grills durchaus verbreitet ist, gibt es keine dazu gehörenden Buns. Im Wurstimbiss kriegt man zwar ein rundes Brötchen, aus dem die Bratwurst auf beiden Seiten rausguckt, aber auf Grillpartys wird Wurst zumeist mit Messer und Gabel gegessen - ohne Brot.
Ketchup
Klar essen Deutsche Ketchup zum Grillgut - aber nicht irgendein Ketchup. Beliebter als die langweilige normale Sorte ist Curryketchup. Es ist praktisch die wichtigste Zutat auf jedem deutschen Grillfest und begleitet jedes Fleisch von der Bratwurst bis zur Hähnchenbrust. Die Curryketchup-Flasche steht oft neben einer bunten Sammlung von anderen Saucen wie Cocktail, Chili und BBQ.
Gasgrill
Grillen ist eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Fast in jedem Haushalt steht einer. Zwei von drei Grillmeistern schwören auf einen Holzkohlegrill, sagt eine Umfrage. Auf Platz zwei rangiert der Gasgrill. Holzkohlegrills sind zwar schmutziger und langsamer, dafür kosten sie weniger und sorgen für den klassischen Rauchgeschmack.
Slow Food
Von Texas bis Argentinien ist Grillen keine schnelle Angelegenheit, sondern kann Stunden oder sogar Tage dauern. Das Ergebnis - etwa Pulled Pork oder Spareribs - ist es wert. In Deutschland ist die Wurst in wenigen Minuten essbereit. Die Deutschen sind Profis, was Schnellgrillen angeht. Also guten Appetit!
Sauerkraut
Deutsche essen morgens, mittags, abends Sauerkraut - richtig? Nein, das ist wirklich ein Klischee. Richtig ist: Der gesäuerte Weißkohl hat besonders in Süddeutschland viele Freunde. Hier verzehrt man ihn hauptsächlich in den kalten Monaten zu deftigen Fleisch- oder Wurstgerichten. Aber auf einer sommerlichen Grillparty? Da sucht man Sauerkraut vergeblich.
Vegetarisches
Die Zeiten ändern sich: Immer mehr Pflanzliches gelangt auf den Grill, angefangen bei Gemüsepfannen bis hin zum Nachtisch - aber Fleisch wird immer noch am häufigsten gegrillt. Damit nicht genug: Häufig kommt Fleisch auch in die Beilagen. Da wirft der Deutsche schon mal Fleischwurst in den Nudelsalat oder Speck in den Kartoffelsalat.
Schwarzbrot
Deutschland ist weltberühmt für seine dunklen Brotsorten wie Schwarzbrot oder Pumpernickel und Co. Und Deutsche lieben ihr Brot so sehr, dass sie es sowohl zum Frühstück als auch zum Abendbrot verspeisen. Aber Schwarzbrot auf einer Grillparty? Keine Chance. Da greifen die Deutschen eher zu den weißen Brotsorten wie französisches Baguette oder türkisches Fladenbrot.
Kuchen und Torten
Neben Bier und Brot probieren Deutschland-Besucher auch schon mal Kuchen und Torten. Wer aber glaubt, eine Schwarzwälder Kirschtorte eigne sich als Mitbringsel für die Grillparty, der sollte mit erstaunten Blicken rechnen. Mächtige Torten serviert man eher nachmittags. Abends nach einem üppigen Grillfest kommt dann etwas Leichtes auf den Tisch - zum Beispiel Quark mit Obst.