Budget drastisch gekürzt
27. Januar 2012Die US-Militärs seien weiterhin in der Lage, "jeden Gegner überall und jederzeit" zu besiegen, betonte der Verteidigungsminister. Das aktive Heer werde um rund 70.000 auf 490.000 Soldaten verringert, kündigte Leon Panetta am Donnerstag (26.01.2012, Ortszeit) in Washington an. Zudem würden die Marines um 20.000 auf 182.000 Mann verringert.
Europa-Brigaden werden dicht gemacht
Zugleich werde die amerikanische Militärpräsenz in Europa drastisch heruntergefahren: Zwei der gegenwärtig vier Brigaden in Europa sollen gestrichen werden, erklärte Panetta. Allerdings nannte er keine konkreten Standorte. Von den Streichungen ist mit Sicherheit Deutschland betroffen, denn dort sind drei der vier europäischen US-Brigaden stationiert.
Laut Medienberichten könnte vor allem die 170. Infanteriebrigade in Baumholder (Pfalz) und die 172. Infanteriebrigade in Grafenwöhr (Bayern) betroffen sein.
Kleiner und flexibler
Panetta bekräftigte die neue Militärstrategie, die US-Präsident Barack Obama vor einigen Wochen ausgegeben hatte. Demnach sollten die US-Streitkräfte kleiner, zugleich aber flexibler werden. Das Augenmerk liege künftig stärker in Asien und im Nahen Osten.
Allein in den nächsten fünf Jahren seien Einsparungen in Höhe von 259 Milliarden Dollar vorgesehen, sagte Panetta. Bis 2022 seien es 487 Milliarden. Unklar blieb zunächst, wie sich die Stärke des Heeres nach 2017 entwickeln soll. Als ernste Bedrohungen bezeichnete Panetta vor allem die Atomprogramme im Iran und in Nordkorea. Die Opposition der Republikaner kritisierte den neuen Kurs.
Autor: Marko Langer (dpa, afp, rtr)
Redaktion: Christian Walz