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Schlechtes Wasser in Gesundheitszentren

3. April 2019

In jedem vierten Gesundheitszentrum weltweit fehlt es laut einer UN-Studie an grundlegender Wasserversorgung. Von den mehr als zwei Milliarden betroffenen Menschen leiden Mütter und Neugeborene am meisten.

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Zentralafrikanische Republik Frauen holen Wasser in einem Krankenhaus
Wasserversorgung in einem Krankenhaus in der Zentralafrikanischen RepublikBild: Getty Images/AFP/F. Vergnes

In einem von fünf Zentren ist demnach der Zugang zu Toiletten gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Darunter haben schätzungsweise zwei Milliarden Menschen zu leiden, heißt es in der von UNICEF und WHO gemeinsam erstellten Studie mit dem Titel "WASH in Health Care Facilities", die an diesem Mittwoch in Genf und New York vorgestellt wird. Es ist den Angaben zufolge die erste umfassende Untersuchung über die Wasser-, Sanitär- und Hygieneverhältnisse (WASH) in den entsprechenden Einrichtungen.

Demnach sei in den ärmsten Ländern der Welt sogar in knapp der Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen kein funktionierender Wasserhahn vorhanden. "Eine Gesundheitsstation ohne Wasser ist keine Gesundheitsstation - im Gegenteil", warnt Tom Slaymaker vom WASH-Programm der Vereinten Nationen. "Kranke Menschen scheiden viel mehr Erreger aus, sodass ohne entsprechende Entsorgung in einer Toilette andere Patienten und das medizinische Personal einem viel größeren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind."

Jemen Sanaa Cholera Desinfektion
Männer waschen sich die Hände in einem Krankenhaus in der jemenitischen Hauptstadt SanaaBild: picture-alliance/Xinhua/M. Mohammed

Mütter und Neugeborene im Fokus

Angesichts der Tatsache, dass eine von fünf Geburten weltweit in diesen Ländern stattfindet, richten die Experten ein besonderes Augenmerk auf die Folgen für Mütter und Neugeborene. Jedes Jahr brächten 17 Millionen Frauen ihre Kinder in unzureichenden hygienischen Verhältnissen zur Welt. Mehr als eine Million Todesfälle bei Müttern und Neugeborenen seien darauf zurückzuführen.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief zu mehr Engagement für bessere hygienische Verhältnisse in Gesundheitseinrichtungen auf. "Jede Geburt sollte von mit Wasser und Seife gewaschenen Händen begleitet werden, mit steriler Ausrüstung und in einer sauberen Umgebung", so UNICEF-Generaldirektorin Henrietta Fore.

Der Mangel an fließendem Wasser und sanitären Einrichtungen habe ernste gesundheitliche Folgen wie die Ausbreitung ansteckender Krankheiten. Besonders seien Mütter und Säuglinge bei der Geburt gefährdet. Das Risiko, dass sie sich mit einer Krankheit infizieren, sei sehr hoch. Außerdem wächst nach Ansicht der Vereinten Nationen durch unhygienische Zustände das Risiko, dass sich sogenannte Superbakterien entwickeln, die zu einem weltweiten tödlichen Risiko werden könnten.

mak/stu (epd, kna, unicef)