Watzke stellt sich hinter Tuchel
30. November 2016"Wem, wenn nicht Thomas Tuchel, soll es zustehen, die Leistung und die Herangehensweise der Spieler zu kritisieren?", wird BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Internetseite von Borussia Dortmund zitiert. "Thomas war nach dem Spiel sehr enttäuscht. Und diese Enttäuschung zeigt ja schon, wie sehr er sich mit seiner Aufgabe identifiziert und wie sehr er sich - wie wir alle - einen weiteren Sieg gewünscht hätte. Es ist aber nicht unsere Aufgabe, die Kritik des Trainers in der Öffentlichkeit zu kommentieren. Thomas soll seine eigenen Akzente setzen."
Nach der 1:2-Niederlage der Vizemeisters am vergangenen Samstag bei Eintracht Frankfurt hatte Tuchel seine Mannschaft ungewohnt scharf in der Öffentlichkeit kritisiert. "Technisch, taktisch, von der Mentalität und der Bereitschaft her war unsere Leistung ein einziges Defizit. Die ganze Saison ist ein einziges Auf und Ab, das ist sehr unbefriedigend", hatte der 43-Jährige gesagt. Tuchel soll sich durch diese Aussagen innerhalb der Mannschaft Unmut zugezogen haben. Außerdem gab es Stimmen, die behaupteten, dass auch den BVB-Bossen Watzke und Sportdirektor Michael Zorc die Art und Weise der Kritik ihres Coaches nicht gefallen habe.
Watzke: "Erwarte volle Konzentration"
Dem widersprach Watzke, den das Medienecho angeblich weniger überrascht hat als die Interpretationen von Tuchels Worten: "Wer Michael Zorc und mich kennt und seit Jahren beobachtet, wie Trainer beim BVB unter unserer Leitung arbeiten, der wird festgestellt haben, dass sie - was die sportliche Führung der Mannschaft betrifft - absolut eigenständig handeln und dies aus unserer Sicht auch zwingend richtig ist."
Watzke räumte aber ein, dass die Dortmunder in der Liga als Tabellensiebter noch den Erwartungen hinterherhinken, was aber seine Gründe habe: "Die Bundesliga ist in diesem Jahr sehr ausgeglichen." Der 57-Jährige betonte, dass der Abstand zu den Champions-League-Rängen "nach wie vor lediglich drei Punkte" betrage. Bis zur Winterpause könne man das aufholen: "Ich erwarte natürlich, dass sich jeder unserer Profis bis zur Weihnachtspause voll auf die noch ausstehenden Partien gegen Mönchengladbach, in Madrid, Hoffenheim und Köln sowie schlussendlich gegen Augsburg konzentriert, damit wir noch möglichst viele Punkte sammeln und unsere Ausgangsposition für die Rückrunde weiter verbessern."
asz/jhr (dpa, sid)