"Wege des Barock" im Museum Barberini
Sie erfanden das Schlaglicht und revolutionierten so die Malerei in Nordeuropa: Die italienischen Künstler des Barock wirken bis heute. Jetzt gastieren Caravaggio und Co. im Museum Barberini in Potsdam.
Narziss
Der selbstverliebte Narziss betrachtet hingerissen sein Spiegelbild. Geschicktes Lichtspiel, Hell-Dunkel-Effekte, Fokussierung auf das Wesentliche - Caravaggio (1571-1610) gilt wegen seiner Malweise als der Star der Barock-Malerei. Seine und die Werke seiner Nachfolger, die sonst in der römischen Nationalgalerie hängen, gastieren bis 6. Oktober 2019 im Barberini-Museum in Potsdam.
Bathseba im Bade
"Bathseba im Bade" lautet der Titel dieses Gemäldes von Artemisia Gentileschi (1593-1653). Sie war war eine italienische Künstlerin des Barocks und gilt heute als bedeutendste Malerin ihrer Epoche. Ihre Bilder zeigen häufig Frauen von starker Ausstrahlung - mutig, entschlossen und selbstbewusst.
Der Künstler bei der Arbeit
Als noch junge Entdeckung der Kunstgeschichtler gilt Michael Sweerts. Der flämische Barockmaler (1618-1664) verbrachte Mitte des 17. Jahrhunderts zehn Jahre in Rom, wo er sich die Malweisen seiner italienischen Kollegen zu eigen machte. In diesem Werk, das von starken Hell-Dunkel-Effekten lebt, porträtierte er einen "Künstler bei der Arbeit".
Dramatische Körper
"Samson und Delila" ist das Werk von Matthias Stomer (ca. 1600-1652) betitelt, mit dem der niederländische Künstler ein Motiv des Flamen Peter Paul Rubens aufgriff. Stomer streicht hier wie mit einem Brennglas die Körperlichkeit seiner Figuren heraus. Damit entsteht die für Barockmaler so typische Dramatik.
Venus und der sterbende Adonis
Jusepe de Riberas (1591-1652) "Venus und der sterbende Adonis" strotzt vor Gefühlen. Dramatik entsteht. Der aus Spanien stammende Maler lebte und arbeitete im Neapel der Barockzeit. Wegen seiner Herkunft nannten sie ihn "lo Spagnoletto", den "kleinen Spanier". Riberas naturalistischer Stil erneuerte den gängigen Malstil in Neapel, den die Kunsthistoriker heute "Neapolitanische Schule" nennen.
Himmlische und irdische Liebe
Ein Bild und seine Geschichte: Der italienische Maler Giovanni Baglione (1566-1644) war eigentlich auf Kirchenbilder spezialisiert. Für sein Gemälde "Amor sacro e amor profano" - "Himmlische und irdische Liebe", in dem der himmlische Amor den irdischen züchtigt, erntete er allerdings Hohn und Spott, denn es gab ein Gegenstück des Konkurrenten Caravaggio. Der Streit endete vor Gericht.