Weiter steigende Zahlen bei Neuinfektionen
13. März 2021Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - die so genannte Sieben-Tage-Inzidenz - lag mit 76,1 deutlich höher als am Vortag (72,4), wie das RKI bekanntgab. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 239 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9557 Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle verzeichnet.
Noch im Januar und Februar war die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings und stieg dann wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.
NRW will keine "Corona-Notbremse"
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht bei 1,11 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Für eine Überraschung sorgte Nordrhein-Westfalen. Die zwischen Bund und Ländern vereinbarte "Corona-Notbremse" soll im Bundesland, das vom CDU-Vorsitzenden Armin Laschet als Ministerpräsident regiert wird, nicht automatisch greifen. Das berichtete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Bei der Überschreitung einer landesweiten Inzidenz von hundert Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner müsse zunächst geprüft werden, welche Umstände dazu geführt hätten, teilte die Behörde mit.
"Weitere Bewertungen einbeziehen"
"Wenn alleine durch die vielen zusätzlichen Testungen bei einem ansonsten stabilen Infektionsgeschehen die Zahlen steigen, muss man das bei den weiteren Bewertungen mit einbeziehen", sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der Zeitung.
Die "Notbremse" sieht vor, dass Öffnungsschritte wieder zurückgenommen werden, wenn der Inzidenzwert von hundert überschritten wird. Darauf hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder vor rund einer Woche geeinigt.
nob/ml (dpa, afp)