Welch ein Abschied von Johnny Hallyday!
Hunderttausende? Eine Million? Sie drängten sich jedenfalls, die Franzosen auf den Pariser Champs-Élysées, zum letzten Geleit ihres Idols. Sie sangen, sie applaudierten und sie weinten um Johnny Hallyday.
Durch das Herz von Paris
Vom Triumphbogen den ganzen Weg über die Place de la Concorde bis zur Kirche La Madeleine skandiert die Menge den Namen ihres Idols: Johnny Hallyday. Der Rocksänger war in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 74 Jahren an Krebs gestorben.
Ausharren für den einen Moment
Viele Menschen hatten sich in der Eiseskälte dieses klaren Dezembersamstags schon früh auf der Pariser Prachtstraße eingefunden. Es ist einer dieser seltenen Momente im politisch bewegten Frankreich, in denen sie alle frei, gleich und brüderlich nebeneinander stehen.
Die Rocker und ihr Star
Neben der Motorrad-Eskorte durch die französische Polizei begleiten 700 Motorrad-Rocker die sterblichen Überreste des Königs des French-Rock. "Der größte Rocker, von dem Sie noch nie etwas gehört haben", spottete einmal die Zeitung "USA Today" über den im Ausland kaum bekannten Hallyday.
Johnnys letzte große Tournee
Das Riesenspektakel ist nur noch vergleichbar mit dem Abschied von der Chanson-Legende Edith Piaf 1963 und dem Schriftsteller Victor Hugo 1885. Solche Rituale sind wichtig in einem Land, das unter hoher Arbeitslosigkeit leidet und in dem sich der Präsident an den Abbau des Sozialstaats macht.
"Ein Teil von uns, ein Teil von Frankreich"
Es gab schon Staatsbegräbnisse, die bescheidener ausfielen. Dieses ist eine Heiligsprechung für einen Sänger, den Präsident Emmanuel Macron einen "französischen Helden" genannt hat.
Der Trauerakt in La Madeleine
Alle sind sie gekommen, um Hallyday die letzte Ehre zu erweisen: Vom einfachen Fan aus der Provinz über Schauspiel-Größen wie Jean Reno oder Marion Cotillard bis hin zu den Spitzenpolitikern. Hallydays Grab wird nicht auf den Pariser Friedhöfen Montparnasse oder Père Lachaise sein, sondern auf der Karibikinsel Saint-Barthélemy, wo der Rocksänger ein Anwesen hatte.