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Weltweit Sorge um den an Krebs erkrankten Charles III.

6. Februar 2024

Es ist weitaus mehr als "nur" die Prostataerkrankung des britischen Königs. Entsprechend reagieren die Repräsentanten vieler Staaten mit großer Empathie auf den Schicksalsschlag von Charles.

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Charles und Königin Camilla am Sonntag auf dem Weg zu einem Gottesdienst in Sandringham
Charles und Königin Camilla am Sonntag auf dem Weg zu einem Gottesdienst in Sandringham Bild: Joe Giddens/empics/picture alliance

Mit Erschütterung und Genesungswünschen haben Politiker aus aller Welt auf die Krebserkrankung des britischen Königs Charles III. reagiert. Der britische Premierminister Rishi Sunak, US-Präsident Joe Biden und der französische Staatschef Emmanuel Macron gehörten zu den Staats- und Regierungschefs, die dem 75-jährigen Monarchen einen guten Heilungsprozess wünschten.

Der britische Monarch und sein Premierminister Rishi Sunak im Oktober 2022 im Buckingham-Palast
Der britische Monarch und sein Premierminister Rishi Sunak im Oktober 2022 im Buckingham-Palast Bild: Aaron Chown/Pool/AP/picture alliance

"Ich habe keinen Zweifel daran, dass er in kürzester Zeit wieder voll bei Kräften sein wird, und ich weiß, dass das ganze Land ihm alles Gute wünscht", erklärte Premier Sunak. Er zeigte sich zugleich darüber erleichtert, dass die Krankheit des Königs früh erkannt worden sei. Auch der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, wünschte Charles "nur das Beste für seine Genesung". 

Biden: Es braucht "Hoffnung und absoluten Mut"

Biden zeigte sich Journalisten gegenüber "besorgt" über die zuvor vom Buckingham-Palast öffentlich gemachte Krebserkrankung von Charles. Im Kurzbotschaftendienst X schrieb Biden, dessen Sohn Beau 2015 im Alter von 46 Jahren an Krebs gestorben war, eine Krebsdiagnose erfordere "Hoffnung und absoluten Mut". Er und seine Ehefrau Jill würden zusammen mit den Briten für eine "rasche und vollständige Genesung" des Königs beten.

US-Präsident Joe Biden und König Charles im Juli 2023 in Schloss Windsor
US-Präsident Joe Biden und König Charles im Juli 2023 in Schloss WindsorBild: Andrew Caballero-Reynolds/AFP/Getty Images

Der französische Präsident Macron schrieb auf X auf Englisch, er wünsche dem König eine "rasche Genesung".

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, er hoffe, dass Charles "sich schnell und vollständig" erholen werde. Der australische Premier Anthony Albanese sagte, seine Landsleute würden dem König Genesungswünsche schicken.

"Diagnosetests haben eine Form von Krebs identifiziert"

Der Königspalast in London hatte am Montagabend eine Krebserkrankung von Charles öffentlich gemacht. Bei dem jüngsten Krankenhausaufenthalt des Monarchen im Januar wegen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata sei ein "gesondertes Problem" entdeckt worden. "Darauf folgende Diagnosetests haben eine Form von Krebs identifiziert." Demnach handelt es sich aber nicht um Prostatakrebs. Charles soll ambulant behandelt werden.

"Seine Majestät hat heute ein Programm regelmäßiger Behandlungen begonnen und die Ärzte haben ihm geraten, während dieser Zeit keine öffentlichen Aufgaben wahrzunehmen", hieß es in der Erklärung des Palasts. Die Staatsgeschäfte werde der 75-Jährige jedoch "wie gewohnt" weiter führen. Im Hinblick auf seine Behandlung sei der König "sehr optimistisch" und freue sich, seine öffentlichen Ämter "so bald wie möglich wieder aufzunehmen".

Prinz Harry kehrt in die Heimat zurück

Wegen der Krebsdiagnose seines Vaters flog der in den USA lebende und mit der Familie zerstrittene Prinz Harry inzwischen nach Großbritannien. Harry habe zuvor mit dem König gesprochen, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA aus dem Umfeld des Prinzen, der mit seiner Frau Meghan und seinen Kindern in Kalifornien lebt.

Charles, Camilla, Harry und dessen Frau Meghan im September 2022 nach der Trauerfeier für Königin Elizabeth in der Westminster Abbey
Charles, Camilla, Harry und dessen Frau Meghan im September 2022 nach der Trauerfeier für Königin Elizabeth in der Westminster AbbeyBild: Martin Meissner/AP Photo/picture alliance

Abgesehen von Verletzungen beim Polo oder beim Skifahren erfreute sich Charles, der im September 2022 nach dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. den Thron bestiegen hatte, bislang bester Gesundheit. Mit der Bekanntgabe des Grunds für seinen Krankenhausaufenthalt im Januar hatte Charles mit den Gepflogenheiten des britischen Königshauses gebrochen, Informationen zum Gesundheitszustand des Monarchen weitgehend geheim zu halten. Er wollte damit das Bewusstsein für Prostata-Leiden fördern, die bei Männern ab 50 häufig vorkommen. Auch seine Krebsdiagnose sei nun öffentlich gemacht worden, "um Spekulationen vorzubeugen und in der Hoffnung, dass es das Verständnis der Öffentlichkeit für all diejenigen auf der Welt fördert, die von Krebs betroffen sind", hieß es in der Mitteilung des Palastes.

Königin Camilla und Kronprinz William übernehmen 

In den vergangenen Wochen war das britische Königshaus von mehreren gesundheitlichen Problemen betroffen. Parallel zu Charles' Eingriff an der Prostata hatte sich Prinzessin Kate, die Ehefrau von Kronprinz William, einer geplanten Bauch-OP unterzogen. Aus diesem Grund ließ auch der Prinz seine öffentlichen Auftritte für mehrere Wochen ruhen. Wie der Palast am Montag mitteilte, wird der 41-Jährige in dieser Woche seine Auftritte wieder aufnehmen. Durch den Rückzug von Charles, Kate und William hatte Königin Camilla in der Zwischenzeit viele der royalen Auftritte übernommen.

sti/se (afp, ap, dpa, rtr)