Nikkei-Index bricht ein
22. Oktober 2007An den internationalen Börsen hat sich am Montag (22.10.2007) die Talfahrt fortgesetzt. An den asiatischen Handelsplätzen sackten die Kurse nach den negativen Vorgaben der Wall Street vom vergangenen Freitag deutlich ab. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss in Tokio mit einem Abschlag von 2,24 Prozent beim Stand von 16438,47 Punkten. Der breit gefasste TOPIX büßte ebenfalls deutlich um 1,77 Prozent auf 1563,07 Punkte ein.
Am Vormittag standen die Börsen in London und Paris ebenfalls in roten Zahlen. Auch das Frankfurter Parkett blieb nicht verschont: Der DAX verlor bis zum Mittag 1,29 Prozent auf 7.782 Zähler. Größte Verlierer waren die Finanztitel HypoReal Estate (minus 4,39 Prozent) und Commerzbank (minus 3,75 Prozent). Aber auch der Autobauer Daimler verlor 3,41 Prozent. Der MDAX gab 1,66 Prozent auf 10.277 Punkte nach. Den TecDAX erwischte es mit einem Rückgang um 2,48 Prozent besonders heftig.
Chinesische Börsen im Abwärtstrend
Auch an den chinesischen Börsen brachen die Kurse ein. Der Shanghai Composite Index verlor 2,59 Prozent auf 5667,33 Punkte, deutlich unter der erst vor kurzem erstmals überschrittenen Marke von 6000 Punkten. Die Anleger fürchten weitere Eingriffe der Regierung zur Abkühlung der Wirtschaft, die Zentralbankchef Zhou Xiaochuan vergangene Woche angekündigt hatte. An der Börse in Shenzhen sank der Index um 2,79 Prozent auf 1452,78 Punkte.
Die Börse in Taiwan verlor 2,61 Prozent auf 9360,63 Punkte. Auch in Hongkong gaben die Aktien stark nach. Der Hang Seng Index verlor 3,7 Prozent auf 28 373,63 Punkte. Der Leitindex an der Börse in Seoul sank um 3,4 Prozent auf 1903,81 Punkte, die philippinische Börse verzeichnete einen Verlust von 3,97 Prozent auf 3667,87 Punkte. Kursverluste waren zudem in Australien und Indonesien zu verzeichnen.
Dow Jones um 370 Punkte abgestürzt
Am Freitag hatten die US-Börsen starke Kursverluste verzeichnet. Der Dow Jones Index war am 20. Jahrestag des heftigen Börsencrashs von 1987 um fast 370 Punkte abgestürzt. Als Ursache wurden schwache Geschäftsergebnisse, Sorgen wegen der immer noch nicht ausgestandenen Immobilienkrise in den USA und steigende Ölpreise genannt. Hinzu kommt der schwache Dollar: Nach einem Euro-Höchststand am Freitag markierte die europäische Gemeinschaftswährung am Montag das nächste Rekordhoch von 1,4348 Dollar im asiatischen Handel.
Der aktuelle Börsentrend hat eine historische Dimension, denn die dramatischsten Crashs der Börsengeschichte fallen in den Oktober: Sowohl der "schwarze Montag" von 1987 als auch der "schwarze Freitag" von 1929 fanden im Oktober statt. Auch 1997, als ein Einbruch des Dow-Jones-Index' um mehr als 500 Punkte die Märkte weltweit auf Talfahrt schickte, gab es im Oktober ein internationales Börsenbeben. (tos)