Entsetzen nach Anschlägen in Sri Lanka
21. April 2019In einer ersten Stellungnahme bezeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die offenbar parallel ausgelösten Explosionen als "feige Terroranschläge". Besonders niederträchtig sei, "dass zahlreiche friedlich Betende in Gotteshäusern am Ostersonntag Ziel dieser hinterhältigen Angriffe wurden." In einem Schreiben an den Präsidenten von Sri Lanka, Maithripala Sirisena, erklärte der Bundespräsident: "Deutschland steht an Ihrer Seite in der Entschlossenheit, dem menschenverachtenden Terror entgegenzutreten."
Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte mit Trauer und Entsetzen. "Es ist schockierend, dass Menschen, die sich versammelt hatten, um gemeinsam das Osterfest zu begehen, ein bewusstes Ziel dieser hinterhältigen Angriffe waren", heißt es in einem veröffentlichten Kondolenztelegramm Merkels an Sirisena.
Der deutsche Außenminister Heiko Maas verurteilte die Tat auf Twitter und schrieb: "Am Osterfest so viel Hass zu erleben schmerzt".
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker reagierte ebenfalls bestürzt auf die Nachrichten aus dem südasiatischen Land. Mit Entsetzen und Trauer habe er von der Tat erfahren. "Ich spreche den Familien der Opfer, die sich zu einem friedlichen Gottesdienst versammelt haben oder kamen, um dieses wunderschöne Land zu besuchen, mein Beileid aus", schrieb Juncker auf Twitter. "Wir sind bereit zu helfen."
In New York verurteilte UN-Generalsekretär António Guterres die Anschläge scharf und sprach den Familien der Opfer, dem Volk und der Regierung von Sri Lanka sein Mitgefühl aus. Er hoffe, dass die Verantwortlichen schnell zur Rechenschaft gezogen werden.
Auf Twitter äußerte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Namen seines Landes sein Beileid. Die Anschläge auf Kirchen und Hotels seien "ein Angriff auf die gesamt Menschheit", so Erdogan.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu schrieb auf Twitter, was auch immer die Motivation sei, der "niederträchtige Anschlag" sei "feige, barbarisch und kaltblütig", genau so wie der Mitte März im neuseeländischen Christchurch verübte Angriff auf Moscheen. "Terror hat keine Religion, keine Nation, keine Geografie."
Ähnlich äußerte sich auch Afghanistans Präsiden Aschraf Ghani. "Kirchen und Hotels anzugreifen und Gottesdienstbesucher zum Ziel zu nehmen, ist schrecklich. Afghanistan verurteilt diesen abscheulichen Terrorakt. Wir sind in unseren Gedanken und Gebeten bei den Opfern und ihren Angehörigen, und wir stehen an diesem dunklen Tag in Solidarität an der Seite Sri Lankas, schrieb Ghani auf Twitter.
US-Präsident Donald Trump sprach den Menschen Sri Lankas sein Mitgefühl aus. Er bot in einer Nachricht auf Twitter zugleich die Unterstützung der USA an. "Wir stehen bereit, um zu helfen", schrieb Trump. Er sprach von "schrecklichen Terrorattacken.
Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Anschläge auf Kirchen und Hotels als "grausam und zynisch". In einem Beileidstelegramm an Sri Lankas Präsidenten Maithripala Sirisena schrieb Putin, Moskau sei nach wie vor ein "zuverlässiger Partner Sri Lankas im Kampf gegen den internationalen Terrorismus." Putin äußerte sich zuversichtlich, dass die Täter und Hintermänner der Anschläge "die Strafe erhalten, die sie verdienen".
Der französische Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter: "Tiefe Trauer nach den Terroranschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka". Es handele sich um "abscheuliche Taten". Er sprach den Menschen in Sri Lanka seine Solidarität aus.
Die britische Premierministerin Theresa May bezeichnete die Anschläge als entsetzlich. "Wir müssen zusammenhalten und sicherstellen, dass niemand seinen Glauben in Furcht praktizieren muss", sagte May in London.
Papst Franziskus, der in Rom die Ostermesse zelebrierte, verurteilte die Taten als "grausame Gewalt". Er fühle mit den Christen in Sri Lanka und sei bei ihnen, sagte er vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz. Mit großem Bedauern und Sorge habe er von den Anschlägen erfahren, die ausgerechnet am Osterfest Trauer und Furcht über die Kirchen und andere Orte in Sri Lanka, an denen sich Menschen versammelt haben, gebracht hätten.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erklärte, der Ostertag sei auf Sri Lanka zu einem dunklen Karfreitag geworden.
Auch der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zeigte sich betroffen. "Auch die schlimmste Gewalt wird uns nicht dazu bringen, vor dem Hass zu kapitulieren", erklärte er in Hannover.
Der Vorsitzende des Islamrates in Deutschland, Burhan Kesici, verurteilte die Anschläge "aufs schärfste". "Terroristen greifen immer wieder friedlich betende Menschen an, töten sie und spalten die Menschen.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, erklärte auf Twitter, leider würden die Anschläge bereits jetzt im Netz wieder instrumentalisiert, um Hass und Zwietracht zu streuen.
djo/stu (dpa, epd, kna)