Wenn die Politprominenz feiert: Der Bundespresseball 2018

Mehr als 2000 Gäste aus den Medien, der Wirtschaft und der Politik sind am 23. November 2018 zum 67. Bundespresseball gekommen. Hier lässt sich Elke Büdenbender, die deutsche First Lady, von ihrem Gatten, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, beim Eröffnungswalzer über das Parkett führen.

Das deutsche Staatsoberhaupt und seine Frau stießen mit vielen Gästen an: Hier freuen sich die Schauspielerinnen Nelli (l.) und Katharina Thalbach (2.v.r.) über ein Foto. "Ich halte den Dresscode absolut ein", gab Katharina Thalbach zu Protokoll. "Ich habe einen richtig klassischen Smoking an." Und die passende Frau habe sie auch dabei: "Niemand kann schöner sein als meine Enkeltochter."

Ohne Qualitätsjournalismus werde es das komplexe Produkt Demokratie "verdammt schwer haben", so Gregor Mayntz, der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, des Vereins der Hauptstadtjournalisten. In Berlin wird ständig über Politik geredet. Einmal im Jahr laden die Journalisten die Politiker dann zum Feiern ein. Theoretisch soll es dort also mehr um die Party gehen - das klappt aber nicht immer...

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kam mit seinem Ehepartner Daniel Funke zum Bundespresseball. Spahn ist einer der drei Bewerber um den Vorsitz der CDU, das Interesse an seiner Person war also groß - er blockte allerdings alle Fragen ab. Seine beiden Konkurrenten Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz ließen sich erst gar nicht blicken.

Auch ihm galt das große Interesse der Ballbesucher: Gerhard Schröder ist mit seiner südkoreanischen Frau Soyeon Schröder-Kim zum Bundespresseball ins Hotel Adlon gekommen. Der ehemalige Bundeskanzler, dessen Name viele SPD-Anhänger mit früheren, erfolgreicheren Zeiten verbinden, war sichtlich gut gelaunt.

Einen gemeinsamen Tisch mit seiner Ex-Ehefrau Doris Schröder-Köpf wird der Altkanzler höchstwahrscheinlich nicht geordert haben. Hier tanzt die Journalistin und jetzige SPD-Landtagsabgeordnete in Niedersachsen mit ihrem neuen Partner, dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius.

2017, kurz nachdem die mögliche "Jamaika-Koalition" aus CDU/CSU, Grünen und FDP gescheitert war, hieß der Eröffnungswalzer des Bundespresseballs "Que sera?", also "Was wird sein?". Auch 2018 konnten sich die Veranstalter politische Kommentare nicht verkneifen: In Anspielung an die Querelen zwischen Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer ließen sie die Band "Münchner Geschichten" spielen.

Zu früheren Bundespressebällen war sie farbenfroher erschienen, diesmal entschied sie sich für schwarz-weiß: Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth, hier beim DW-Interview, sprach über angegriffene und verfolgte Journalisten und nannte den Ball ein "Fest für die Freiheit der Presse". Außerdem freue sie sich auf "starke Frauen".

An starken Frauen mangelte es wahrlich nicht: Auch die Parteivorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock, sowie der Linkspartei, Katja Kipping, waren gekommen. Hier lächeln Schauspielerin Uschi Glas und ihr Ehemann Dieter Hermann in die Kamera.