Wenn Peking über Pop-Stars nicht amüsiert ist
Internationale Pop-Künstler, die in China auftreten wollen, sollten sich von Taiwan und dem Dalai Lama fernhalten. Ansonsten riskieren sie Auftrittsverbot. Auch "witzige" Videos mit Schlitzaugen sind keine gute Idee.
Gigi Hadid
Dieser Engel musste auf der Show von "Victoria's Secret" in Shanghai fehlen. Vermutlich wegen eines Webvideos, auf dem die 22-Jährige die Schlitzaugen eines Buddhas imitiert hatte. Das Video hat für viel Kritik in der chinesischen Netzgemeinde gesorgt. Außer ihr wurde aus unbekannten Gründen vier weiteren VS-Schönheiten aus Russland und der Ukraine die Einreise verweigert sowie der Popsängerin…
Katy Perry
Perry hatte bisher immer gehofft, auf der Show singen zu können. Sie hatte versichert, keine politischen Aussagen in China zu machen. Doch ihr Auftritt in Taiwan 2015 hatte Peking verärgert. Sie trug auf ihrem Konzert, ein Jahr nach dem Massenprotest gegen die Annäherung zwischen Peking und Taipeh, eine Sonnenblume sowie die Flagge Taiwans, um sich solidarisch mit den Demonstranten zu zeigen.
Lady Gaga
Wer in China die extravagante 31-Jährige live erleben will, muss ins Ausland fahren. Der Grund: 2016 traf sich Lady Gaga mit dem Dalai Lama, dem geistlichen Oberhaupt der tibetischen Buddhisten, im US-Bundesstaat Indiana. Das Pekinger Außenministerium wertete das Treffen als chinafeindlich.
Justin Bieber
Auch der kanadische Popsänger Bieber ist in China unerwünscht. Sein Konzert in Peking im Jahr 2013 dürfte sein vorerst letzter Auftritt dort gewesen sein. Denn nach seinem Besuch des japanischen Yasukuni-Schreins 2014, in dem auch Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs verehrt werden, ist er in China wegen "schlechten Verhaltens" nicht mehr willkommen.
Bon Jovi
Auch Bon Jovi hat es sich durch politische Botschaften mit Peking verscherzt. 2010 sang er in Taiwan ein Lied vor dem Konterfei des Dalai Lama. Trotz seiner späteren Wiedergutmachung, nämlich ein Lied auf Chinesisch zu singen, wurde dem Rockstar 2015 keine Genehmigung für eine Tournee in China erteilt.
Maroon 5
Die Band um den amerikanischen Sänger Adam Levine durfte ebenfalls 2015 in Peking und Shanghai nicht auftreten. Hintergrund ist vermutlich, dass Jesse Carmichael, Keyboarder der Band, dem Dalai Lama über soziale Medien zum Geburtstag gratuliert hatte. Er habe ihm während seines Besuchs in den USA auch ein Geburtstagslied gesungen.
Björk
Für die isländische Sängerin war der Auftritt 2008 in Shanghai wohl ihr letzter in China. Beim Lied "Declare Independence" (Erkläre Unabhängigkeit!) ließ Björk auf ihren eigenen Ruf "Tibet Tibet" den regulären Songtext "Raise your flag" (Zeigt eure Flagge) folgen.