Köstliche Kartoffeln
16. Juni 2009Torsten Grahl ist Küchenchef im Restaurant "LaLique" in Leipzig. Beim Schmökern in alten Kochbüchern ist er auf das Rezept des Sächsischen Kartoffelbaumkuchens gestoßen, das die Tradition des süßen Baumkuchens auf die herzhafte Küche anwendet. Das Gericht wird so einfach wie möglich gehalten, um den feinen Kartoffelgeschmack zum Vorschein zu bringen - raffiniert ist es trotzdem.
Die Zutaten: natürlich Kartoffeln, Eier, etwas Crème fraîche, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und etwas Petersilie. Wichtig ist auch etwas mild gebratener Speck oder Bacon - das verleiht dem ganzen Gericht Würze.
Zuerst trennt Torsten Grahl die Eier. Das Eiweiß schlägt er auf, so dass Luft unter die Masse kommt. So wird der Baumkuchen schön locker. Das Eigelb gibt er nachher zu der Kartoffelmasse. Selbstverständlich sollte man nur frische Eier nehmen.
Für den Eischnee muss das Eiweiß locker aus dem Handgelenk geschlagen werden, nicht aus dem Oberarm - das strengt nur an. Den Eischnee hebt Torsten Grahl vorsichtig unter, so dass eine leichte und lockere Masse entsteht.
Der nächste Schritt: Die verschiedenen Komponenten werden zusammengegeben. Die Kartoffeln werden durch eine Presse gedrückt und mit der Crème fraîche gemischt. Dann kommen der Speck und das Eigelb hinzu. Torsten Grahl würzt die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskat und gibt etwas Petersilie dazu.
Jetzt kommt die Kartoffelmasse unter den Salamander, also unter den Grill. Der Kartoffelbaumkuchen wird in mehreren Schichten gebacken.
Die erste Lage wird gegrillt, dann streicht Torsten Grahl die nächste Lage der Kartoffelmasse auf den Boden und schiebt das Ganze wieder unter den Grill. So entsteht ein geschichteter Baumkuchen. Je nach Wunsch hat er fünf bis sechs Schichten. Wie lange er überbacken werden muss, hängt vom Grill ab. Hauptsache, die einzelnen Schichten werden schön braun.
Falsch machen kann man eigentlich nicht viel - außer die Schichten anbrennen lassen. Man braucht nur ein bisschen Geduld. Der Baumkuchen lässt sich sehr leicht vor dem Servieren noch einmal anwärmen, ohne an Geschmack zu verlieren. Mit der Form kann man spielen: rund eckig, beides sieht hübsch aus.
Der Baumkuchen sieht mit seinen einzelnen Lagen auch noch gut aus.
Und so kommt der fertige Kartoffel-Baumkuchen auf den Tisch.