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Kommentar Sicherheit WM

12. Januar 2010

Nach dem Terroranschlag auf das togolesische Nationalteam gibt es Sorgen um die Sicherheit bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika. Doch Zweifel sind eher unbegründet, meint Arnulf Boettcher.

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Bild: DW

Der Anschlag in Angola stellt auch ein Problem für die Weltmeisterschaft in Südafrika dar. Fünf Monate vor Beginn der WM macht sich Angst breit und es stellt sich die Frage: Wie sicher ist die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden? Die Organisatoren versuchen zu beschwichtigen. Angola habe rein gar nichts mit Südafrika zu tun. Und niemand in Europa würde etwa auf die Idee kommen, Vorfälle in Finnland mit der Lage in England in Verbindung zu bringen. Dem ist tatsächlich kaum zu widersprechen. Seit dem Ende der Apartheid vor 15 Jahren hat sich Südafrika zu einer stabilen Demokratie entwickelt, in der es keine großen Konflikte oder Separatisten gibt. Jedes Jahr reisen mehr als neun Millionen Touristen durch das Land, bewundern die einzigartige Natur, die modernen Städte und preisen die große Gastfreundschaft an. Und nicht wenige Urlauber kommen immer wieder.

Massive Sicherheitsmaßnahmen

Südafrika hat im Vorfeld der WM massiv in die Infrastruktur und in Sicherheitsvorkehrungen investiert. Rund 190.000 Sicherheitskräfte sollen für einen reibungslosen Ablauf des Turniers sorgen. Und positive Erfahrungen gibt es reichlich: Seit 1994 hat es mehr als 100 Sport-Großveranstaltungen ohne jede Gewalt oder andere ernste Zwischenfälle gegeben. Doch ist Südafrika auch ein Land der großen Gegensätze. Noch heute gibt es viele Townships, in denen überwiegend bittere Armut herrscht. Die Kriminalitätsrate vor allem in Großstädten und deren Randgebieten ist enorm hoch. Davon sind aber ausländische Touristen und Reisende eher nicht betroffen. Wer sich gut vorbereitet und den Reise- und Sicherheitshinweisen folgt, für den sind die Risiken Südafrikas überschaubar. Ich selbst hatte jüngst die Gelegenheit, durch Südafrika zu reisen und mehrere WM-Städte zu besichtigen. Brenzlige oder kritische Momente habe ich nicht erlebt. Doch natürlich war ich ständig auf der Hut und habe mir die Warnungen zu Herzen genommen: Meide viele Innenstädte nach Geschäftsschluss, halte Autofenster geschlossen und die Türen stets von innen verriegelt, unternehme keine Überlandfahrten nach Einbruch der Dunkelheit, schließe dich nach Möglichkeit organisierten Stadtbesichtigungen an.

Ein unvergleichliches Fußballfest

Zur WM in Südafrika werden nun bis zu 450.000 Fußball-Fans aus der ganzen Welt erwartet. Sind sie gut vorbereitet und halten sich an die Empfehlungen, dürfen sie sich auf ein unvergleichliches Fußball-Fest freuen. Die WM-Auslosung im Dezember in Kapstadt gab bereits einen vielversprechenden Vorgeschmack. Vor Terror hingegen ist kein Land der Welt gefeit.

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Wolfgang van Kann