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Wieczerzak ist Judo-Weltmeister

Jens Krepela mit sid,dpa
31. August 2017

Zum ersten Mal seit 14 Jahren holt ein deutscher Judoka einen WM-Titel. Der häufig von Verletzungen geplagte Alexander Wieczerzak triumphiert in Budapest. Auf seinem Weg ins Finale besiegt er Weltklasse-Konkurrenten.

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Judo WM 2017 Alexander Wieczerzak
Bild: picture-alliance/dpa/CTK/V. Simanek

Alexander Wieczerzak hat sich bei der WM in Budapest sensationell zum ersten deutschen Judo-Weltmeister seit 2003 gekrönt. Der 26 Jahre alte Wiesbadener setzte sich im Finale der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm gegen den Italiener Matteo Marconcini durch und eroberte die erste WM-Medaille für das deutsche Team. "Es ist der Wahnsinn, ich kann es noch gar nicht glauben. Mir fehlen die Worte, ich habe hier meinen Traum erfüllt", sagte Wieczerzak nach seinem Final-Triumph.

Für Wieczerzak, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen herumplagen musste und deshalb auch die Olympischen Spiele 2016 verpasst hatte, ist es der erste große internationale Erfolg. 2010 war er bereits U20-Weltmeister geworden, 2015 hatte er EM-Bronze gewonnen. "Das ist der absolute Hammer. Er ist ein Kämpfer, ich freue mich sehr", lobte Verbandspräsident Peter Frese. "Mit Bundestrainer Richard Trautmann war das heute ein Traumgespann. Das war eine herausragende Leistung, wirklich beeindruckend."

Judo WM 2017 Matteo Marconcini und Alexander Wieczerzak
Per Ippon zum WM-Titel: Wieczerzak (r.) gegen den Italiener MarconciniBild: picture-alliance/dpa/CTK/V. Simanek

Starke Gegner auf dem Weg ins Finale

Wieczerzak ist der erste deutsche Judo-Weltmeister seit Florian Wanner, der 2003 in der gleichen Gewichtsklasse triumphiert hatte. "Bei der Siegerehrung kamen die Gefühle alle hoch, da kamen mir die Tränen", sagte der Hesse. "Das ist die Belohnung für das harte Training in den vergangenen Jahren, jeden Tag und ohne Pause." Am Abend wollte der 26-Jährige seinen Triumph in Budapest gemeinsam mit seiner Freundin und der Familie bei einem Abendessen feiern. Auf seinem Weg zum Titel besiegte er unter anderen Olympiasieger Hassan Chalmursajew aus Russland und Lokalmatador László Csoknyai. "Er hat heute alles richtig gemacht. Er ist ein Athlet mit unglaublichen Fähigkeiten und war top vorbereitet, aber entscheidend ist, dass er heute sehr stark im Kopf war", lobte Bundestrainer Trautmann seinen Schützling. "Das lief wie von selber. Dass er hier Weltmeister wird, das ist die absolute Krönung."

Eine zweite deutsche Medaille verpasste Ex-Europameisterin Martyna Trajdos äußert unglücklich. Die 28 Jahre alte Hamburgerin unterlag im Kampf um Bronze in der Verlängerung der Polin Agata Ozdoba.

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor