Wieder Eklat im türkischen Fußball
20. Dezember 2023Am ersten Spieltag nach dem brutalen Angriff auf einen Schiedsrichter ist es in der türkischen Fußball-Liga zum nächsten Eklat gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, forderte am Dienstagabend Istanbulspor-Präsident Ecmel Faik Sarialioglu im Duell mit Trabzonspor in der 73. Minute sein Team auf, den Platz zu verlassen.
Der auf das Spielfeld geeilte Sarialioglu war verärgert über Schiedsrichter Ali Sansalan, der den Gastgebern einen geforderten Foulelfmeter verweigerte. Im direkten Gegenzug an die umstrittene Szene erzielte Trabzonspor das Tor zur 2:1-Führung. Die Situation wurde zwar vom Video-Assistenten geprüft, der Treffer aber nicht zurückgenommen.
Türkischer Verband entscheidet über mögliche Strafe
Einige Istanbuler Spieler folgten der Anweisung ihres Präsidenten, andere wollten weiterspielen. Sowohl Trabzonspors Präsident Ertugrul Dogan als auch mehrere Spieler von Istanbulspor versuchten, Sarialioglu zu überzeugen, das Spiel fortzusetzen, berichtete Anadolu. Schließlich verließen die Spieler der Gastgeber den Platz. Die Partie wurde nach einigen Diskussionen beim Stand von 2:1 abgebrochen. Über das weitere Vorgehen entscheidet der türkische Fußballverband.
Der Vorfall ist bereits der zweite innerhalb weniger Tage, bei dem der Vereinspräsident eines türkischen Fußballklubs eine unrühmliche Rolle spielt. Am 11. Dezember hatte der Präsident des Erstligisten Ankaragücü, Faruk Koca, Schiedsrichter Halil Umut Meler nach dem Abpfiff auf dem Platz mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Nachdem der Referee zu Boden gegangen war, traten andere Personen gegen dessen Kopf. Koca war anschließend als Präsident zurückgetreten, der türkische Fußballverband verhängte gegen ihn eine lebenslange Sperre. Alle Ligaspiele waren bis zum 19. Dezember ausgesetzt worden.
sn/asz (dpa, SID)