Wilde Tradition - Weltspiele der Nomaden in Astana
Kasachstan war in diesem Jahr Gastgeber der Weltnomadenspiele, eine Art Olympia für Sportarten und Wettbewerbe in der Tradition der zentralasiatischen Wandervölker.
Beindruckende Eröffnung
Mit einer pompösen Eröffnungsfeier wurden in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, zum fünften Mal die Weltspiele der Nomaden mit rund 3000 Athleten ausgetragen - sozusagen die Olympischen Spiele der ehemaligen Wandervölker Zentralasiens. Sie finden alle zwei Jahre statt - unter anderem in den Disziplinen Ringen, Adlerjagd, Bogenschießen und natürlich Kok Boru, dem wilden Gruppensport zu Pferd.
Fester Blick
Beim Bogenschießen in traditioneller Kleidung ist Treffsicherheit gefragt. Insgesamt nehmen rund 80 Nationen an dem Wettbewerb teil und messen sich in insgesamt 20 Disziplinen. Auf dem Programm stehen zahlreiche Pferdesportarten sowie Geschicklichkeits- und Brettspiele. Die Spiele stehen auch Teilnehmern aus nicht-nomadischen Kulturen offen.
Rivalität zwischen Clans
Kok Boru ist der Nationalsport Kirgisistans, bei dem es früher um Prestige und Clanmacht ging. Zwei berittene Viererteams kämpfen um einen Ziegenkadaver (hier eine Attrappe) und versuchen, ihn in das gegnerische Tor, den Tay Kazan, zu werfen. Der Tay Kazan ist ein etwa ein Meter hoher und zwei Meter breiter Betonring. Kok Boru ist ein spektakuläres Spektakel und nicht ganz ungefährlich.
Gute Vorbereitung
Eine Teilnehmerin aus der Türkei inspiziert ihren Pfeil. Auch eine deutsche Mitstreiterin ist unter den Daumenbogenschützen. Sie lobt das freundliche und interessierte Miteinander bei dieser Veranstaltung und die gute Organisation. Anders als bei den Olympischen Spielen gibt es kein Dorf, in dem die Athleten wohnen, sondern alle übernachten in Hotels und werden mit Bussen transportiert.
Mehr als nur Sport
Auf dem weitläufigen Gelände in Astana können Besucher auch einige Ausstellungszelte mit traditionellen Exponaten erkunden. Während im Hippodrom die sportlichen Wettkämpfe im Vordergrund stehen, gibt es auf dem restlichen Gelände noch viel mehr zu entdecken.
Früh übt sich
Wohin man auch schaut, überall sieht man Einheimische in ihren traditionellen Gewändern und Tiere wie Pferde, Adler, Kamele und Yaks. Es gibt beeindruckende Tanz- und Gesangsdarbietungen und einen großen Ethno-Basar mit vielen weiteren Attraktionen. Auch Jugendliche können an verschiedenen Wettkämpfen teilnehmen.
Ringen um die Tradition
Im Ringen treten auch Frauen gegeneinander an. 2022 fanden die Weltspiele der Nomaden in Busra in der Türkei statt. Spuren nomadischen Lebens wie Jurten sucht man in der modernen Türkei allerdings vergeblich. Die rasante Urbanisierung der letzten fünfzig Jahre hat in weiten Teilen Anatoliens zu uniformen Stadtbildern geführt.