"Wildlife Photographer of the Year"-Sieger 2020
Jedes Jahr wählt eine Jury des Londoner Naturkundemuseums die besten Fotos aus der Natur und Tierwelt. Hier sind die besten Arbeiten von 2020.
Der Hauptpreis
Der Fotograf des Jahres 2020 ist der Russe Sergej Gorschkow, der die Jury mit dem atemberaubenden Bild einer Sibirischen Tigerin in den Bann zog. Das Tier umarmt den Stamm einer mandschurischen Tanne im fernen Osten Russlands. Amur-Tiger, wie sie auch heißen, gibt es nur in dieser Region des Landes - Gorschkow wartete elf Monate, um diesen Moment mit versteckten Kameras festhalten zu können.
Kategorie "Tierporträts"
Wer kann einem guten Affenfoto schon widerstehen? Die Jury jedenfalls nicht, weshalb sie Mogens Trolles Schnappschuss dieses jungen Rüsselaffen als bestes Tierporträt auszeichnete. Rüsselaffen leben nur auf dem Archipel rund um Borneo und sind vom Aussterben bedroht. Die charakteristische Nase wird so groß, dass sie später über das Maul hängt und zum Essen beiseite geschoben werden muss.
Kategorie "Unter Wasser"
Rund 49.000 Fotos von Amateur- und Berufsfotografen aus der ganzen Welt sichtete die Jury. Zum ersten Mal in der 56-jährigen Geschichte des Wettbewerbs wurden die Gewinner ausschließlich online per Livestream bekannt gegeben. Unter ihnen ist die Chinesin Songda Cai, die mit ihrer Aufnahme dieses winzigen, golden schimmernden Tintenfischs in der Kategorie "Unter Wasser" gewann.
Kategorie "Verhalten: Amphibien und Reptilien"
Der Wettbewerb will einzigartige Tierarten aus der ganzen Welt in den Blick rücken. Dieser seltene und gefährdete Manduriacu-Frosch kommt nur in einem kleinen Gebiet Ecuadors vor, sein Lebensraum ist durch illegalen Bergbau bedroht. Der Spanier Jaime Culebras fotografierte den Frosch bei einem Regenguss an einem Ast, während er sich eine Spinne schmecken ließ.
Kategorie "Umwelt der Erde"
Welche Kraft die Natur entwickeln kann, fängt dieses Foto des Ätna ein. Der Italiener Luciano Gaudenzio gewann damit die Kategorie "Umwelt der Erde". Alle Siegerfotos werden vom 16. Oktober 2020 bis zum 6. Juni 2021 in einer Ausstellung im Naturhistorischen Museum in London gezeigt. Das Ziel: Das Publikum soll innehalten, nachdenken und sich für unseren Planeten einsetzen.
"Wildlife Photojournalist Story Award"
Ein junger Makak ist auf dem Vogelmarkt von Bali an einen Käfig gekettet. Paul Hilton erhielt für das Foto den Wildlife Photojournalist Story Award. Der Makak, in der Wildnis gefangen, darf legal verkauft werden, in Gefangenschaft lebt er unter schrecklichen Bedingungen. Den prämierten Fotografen geht es häufig um den Einfluss des Menschen auf die natürliche Welt.
Junge Tierwelt-Fotografin (15 bis 17 Jahre)
Die diesjährige Gewinnerin des "Young Grand Title" für 15- bis 17-Jährige ist die Finnin Liina Heikkinen. Sie fing diesen jungen Fuchs ein, der seine Gans nicht mit seinen Geschwistern teilen will. "Ein Gefühl verstohlener Dramatik und verzweifelter Eindringlichkeit belebt dieses Bild und zieht uns in den Bann. Ein großer Moment der Naturgeschichte wurde perfekt eingefangen", urteilte die Jury.
Junger Tierwelt-Fotograf (11- bis 14-Jährige)
In der Kategorie der 11- bis 14-jährigen Nachwuchsfotografen gewann Sam Sloss mit seinem in Indonesien aufgenommenen Foto eines Clownfischs. Er war fasziniert von dem Fisch, dessen Maul immer offen stand, und erfuhr später, dass dieser von einer "zungenfressenden Laus" befallen war, die sich von seinem Körper ernährte. Das Bild fängt verschiedene miteinander verbundene Lebensformen ein.
Kategorie "Verhalten: Wirbellose Tiere"
Mit zwei verschiedenen Wespenarten, die nebeneinander in ihre Nisthöhlen eindringen, setzte sich der Franzose Frank Deschandol bei den wirbellosen Tieren durch. Diese Wespennachbarn interagieren normalerweise nicht miteinander. Für die Aufnahme in der Nähe seines Hauses in der Normandie hatte der Fotograf ein extra schnelles Verschlusssystem entwickelt.
Kategorie "Verhalten: Säugetiere"
Dieses Foto einer Familie von Manul-Katzen wurde in den Steppen des Qinghai-Tibet-Plateaus im Nordwesten Chinas aufgenommen. Bei seiner Arbeit verfolgte Shanyuan Li die Katzenfamilie auf ihrer Suche nach Nahrung auf 3800 Meter. Seine Kamera stellte er vor ihrem Versteck auf. Die Mutter rief die Kleinen zurück, nachdem sie in der Nähe einen tibetischen Fuchs lauern sah.