Wintereinbruch: #Flockdown in Europa
Schneetief Tristan über Mitteleuropa und Kältehoch Gisela über Skandinavien haben das Wetter in Europa durcheinandergewirbelt. Nach Eisregen, Schnee und Wind bringen die Luftmassen nun die große Kälte.
Ein echter Winter im Februar
Bereits im Dezember soll sich abgezeichnet haben, dass der Winter in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre macht. Weil der sogenannte Polarwirbel im hohen Norden instabil wurde, konnten arktische Luftmassen nach Europa ziehen. Und die sorgen nun im Februar für Schnee, Eisregen und vor allem für arktische Kälte in Deutschland. Die nächsten zwei Wochen könnte der Dauerfrost noch anhalten.
Wehe dem, der einen Lastwagen vor sich hat...
Sie sorgen für volle Regale in den Supermärkten, aber wenn Tristan über das Land zieht, möchte man nicht hinter einem Lastwagen fahren. Bei Schnee und Matsch kommen die Brummis schnell an ihre Grenzen. Auf der A2 bei Bielefeld mussten viele Menschen eine ganze Nacht bei klirrender Kälte in ihren Autos verbringen. Zwischenzeitlich bildete sich dort ein bis zu 37 Kilometer langer Rückstau.
Schnee für Anfänger
Anders als bei gewöhnlichen Wetterlagen hat Eissturm Tristan vor allem Regionen mit großen Schneemengen bedacht, die Schnee normalerweise nur aus dem Fernsehen kennen. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee hat Tristan ins sächsische Flachland getragen. In Leipzig sind die Räumdienste im Dauereinsatz und ein großer US-Logistikkonzern kämpft gegen den Einsturz seiner Lagerhalle.
Außer Betrieb
Diese Windmühlen in Kinderdijk sind schon lange außer Betrieb, doch auch das öffentliche Leben in den Niederlanden steht derzeit teilweise still. Die Grundschulen blieben zu Wochenbeginn vielerorts geschlossen, nur wenige Züge fahren und die Polizei rief die Bürger dazu auf, ihre Autos stehen zu lassen. Die Meteorologen sind sich einig: Die Kälte ist gekommen, um erst einmal zu bleiben.
Dicker Hintern über Belgien
In der Regel kommt das Wetter in Belgien aus dem Westen, doch Tief Tristan hat sich von Osten angeschlichen - und Schnee und Kälte in die belgische Hauptstadt transportiert. Das ganz große Chaos dort ist aber ausgeblieben. Doch auch für die Belgier gilt die Analyse des Meteorologen Jörg Kachelmann: "Der Kaltluftblock sitzt mit dickem Hintern da und bewegt sich kaum."
Zu kalt für Streusalz
Wintereinbrüche überraschen die Polen nicht. In Warschau sind die Menschen mit frostigen Tiefs aus dem Osten durchaus vertraut. Doch je nach Landesteil ist der Schnee zum Teil auch in Regen übergegangen. Dann sind die Straßen spiegelglatt. Die tiefsten Temperaturen wurden in Niederschlesien und Oppeln gemessen. Dort ist es teilweise so kalt, dass nicht einmal mehr Streusalz hilft.
Ideales Wintersportwetter, wenn nicht....
Das Aufeinandertreffen von arktischen und wärmeren Luftmassen brachte Eisregen und Schnee auch nach Tschechien. Bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad bleibt die weiße Pracht, wie hier in der Hauptstadt Prag, auch liegen. Eigentlich ideales Wetter für den Wintersport. Doch die tschechischen Skigebiete haben coronabedingt die Saison abgehakt - und kämpfen nun gegen die Pleite.
Wenn die Sahara die Alpen färbt
Anders als in Tschechien laufen in vielen Schweizer Wintersportorten die Lifte. Voraussetzung: die Skifahrer tragen Gesichtsschutzmasken. Im Vergleich zu Deutschland bringt die Wetterlage der Schweiz aber nur geringe Niederschläge. Dafür konnten die Wintersportler am Wochenende ein Phänomen bestaunen, das mit der Großwetterlage verbunden ist: Saharasand färbte Schnee und Himmel orange.
Von #Flockdown im Süden keine Spur
Während in Mitteleuropa Schnee und Eis dominieren, startet der Süden schon in den Frühling. In Italien lockte frühlingshaftes Wetter mit Temperaturen um 20 Grad die Menschen am Wochenende ins Freie. Auf Korsika (Foto) machte ein Sturm Sonntagsspaziergängern zwar einen Strich durch die Rechnung, aber von #Flockdown ist auch auf der französischen Mittelmeerinsel weit und breit nichts zu sehen.