Winterspiele 2022: Peking oder Almaty?
Mit der Hauptstadt Chinas und Almaty in Kasachstan sind nur noch zwei Kandidaten übrig. Barcelona, Lemberg, Krakau, Oslo, Stockholm und St. Moritz zogen vorher zurück. Auch eine Bewerbung von München kam nicht zustande.
Vorfreude in Peking
Chinas Hauptstadt macht Werbung für die Winterspiele 2022. Bei einer Neujahrsfeier im Pekinger Olympiastadion, dem "Vogelnest", spielte auch die neuerliche Olympiabewerbung eine große Rolle. 2008 fanden die Olympischen Sommerspiele hier statt. Peking wäre die erste Stadt, die Sommer- und Winterspiele ausrichtet.
Keine Wintersporttradition
Dass China keine klassische Wintersport-Nation ist, wird dabei wohlwollend ausgeblendet. Bislang gewannen chinesische Athleten, die 1980 erstmals teilnahmen, zwar 53 Olympische Medaillen bei Winterspielen - meist aber im Shorttrack, Eischnell- und Eiskunstlaufen sowie zuletzt im Ski-Freestyle.
Ausgelagerte Wettbewerbe
Da Peking in einer Tiefebene liegt, würden die alpinen Wettbewerbe im etwa 90 Kilometer weit entfernten Skigebiet Yanking ausgetragen. Dort sind die Gipfel allerdings gerade mal 2000 Meter hoch, der Höhenunterschied der Abfahrten genügt gerade noch so den Ansprüchen des Skiweltverbandes FIS.
Hallenwettbewerbe im Zentrum
Die Disziplinen Eishockey, Eisschnelllauf und Curling sollen im Zentrum der 20-Millionen-Metropole stattfinden. Biathlon, Langlauf, Skispringen, Snowboarden und Ski-Freestyle sind rund 160 Kilometer weit entfernt in Zhangliakou geplant. Für die Eröffungs- und die Schlussfeier wollen die Pekinger Organisatoren das "Vogelnest" nutzen.
Organisationserfahrung
Dass Almaty Wintersport kann, hat Kasachstans "heimliche Hauptstadt" bereits 2011 gezeigt. Damals veranstaltete Almaty die Asien-Winterspiele. Wettkampfstätten für alle Disziplinen sind daher bereits vorhanden. Lediglich das Olympische Dorf, eine Halle für die Eiswettbewerbe und die Bob- und Rodelbahn müssten neu gebaut werden.
Schnelle Eisbahn
Umringt von über 2000 Meter hohen Gipfeln liegt die Eisschnelllaufbahn von Medeo, einem Vorort von Almaty. 1951 wurde sie als Natureisbahn eröffnet und 20 Jahre später in eine Kunsteisbahn umgebaut. Auf ihr wurden schon hunderte Weltrekorde aufgestellt. Der letzte große Wettkampf in Medeo war allerdings die Mehrkampf-WM von 1988.
Große Sprünge
Spektakulär sind die Skisprungschanzen von Almaty. Gorney Giant heißt der Komplex, direkt am Stadtrand. Die Springer haben vom Startbalken die beste Aussicht auf die Stadt. Weltcupspringen haben hier allerdings noch nicht stattgefunden. Der Schanzenrekord auf der größten Schanze steht bei 142 Metern.
Entscheidung Ende Juli
Wer dann letztlich das Rennen macht, darüber fällen die IOC-Mitglieder am 31. Juli bei ihrer Vollversammlung in Kuala Lumpur eine Entscheidung. Verkündet wird das Ergebnis anschließend vom deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach.