Wrack des vermissten U-Boots vor Bali entdeckt
25. April 2021Nach Angaben der indonesischen Marine ist das in Deutschland gebaute U-Boot "KRI Nanggala 402" in drei Teile zerbrochen. Armeechef Hadi Tjahjanto bestätigte, dass für die Mannschaft jede Hilfe zu spät gekommen sei. Der indonesische Präsident Joko Widodo kondolierte den Angehörigen der verunglückten Besatzungsmitglieder.
U-Boot wollte tief abtauchen
Der Kontakt zur "KRI Nanggala 402" war am Mittwochmorgen während einer Militärübung abgerissen, bei der Torpedos abgefeuert werden sollten. Die Mannschaft hatte nach Militärangaben um Erlaubnis gebeten, tiefer abtauchen zu können. Nach der Erteilung des entsprechenden Befehls brach der Kontakt ab.
Zur möglichen Unglücksursache und der genauen Fundstelle des Wracks gab es zunächst noch keine Angaben. Die Marine hatte das U-Boot 600 bis 700 Meter unter der Wasseroberfläche vermutet. Nach Angaben des Herstellers war das Schiff aber nur für eine Tauchtiefe von 250 bis 500 Metern ausgelegt.
Gesunkenes Boot wurde 2012 generalüberholt
Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer drückte den Familien der Seeleute sowie dem indonesischen Verteidigungsminister und den Streitkräften bereits am Samstagabend in einer Botschaft auf Twitter ihr Beileid aus.
In den vergangenen Tagen war fieberhaft nach dem U-Boot gesucht worden, da der Sauerstoff bei einem Stromausfall nur für drei Tage ausreicht. Neben Singapur, Malaysia und Australien beteiligten sich auch die USA an der Suche mit insgesamt fast zwei Dutzend Schiffen sowie Flugzeugen in dem 34 Quadratkilometer großen Gebiet. Am Samstag teilte die indonesische Marine dann mit, dass das U-Boot gesunken sei, es seien Teile aus dem Inneren der "KRI Nanggala 402" gefunden worden.
Das gesunkene Boot war eines von fünf in Deutschland und Südkorea gebauten U-Booten im Besitz Indonesiens. Mit dem Bau des 1300 Tonnen schweren U-Bootes vom Typ 209 vom Industrieriesen ThyssenKrupp war 1978 begonnen worden. 1981 wurde es an Indonesien ausgeliefert. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen.
nob/hf (afp, dpa)