Zahlreiche Tote nach Überschwemmungen in Ruanda
Zerstörte Häuser, durch Erdrutsche abgeschnittene Straßen und überflutete Felder: Nach anhaltenden Regenfällen kamen in Ruanda mindestens 130 Menschen ums Leben. Auch das Nachbarland Uganda ist betroffen.
Mit dem Leben davon gekommen
Anwohnende tragen ihre Habseligkeiten über eine überflutete Straße: Mindestens 130 Menschen kamen bisher bei der Katastrophe in dem ostafrikanischen Land ums Leben. "Zudem gibt es 77 Verletzte zu beklagen, von denen 36 im Krankenhaus behandelt werden. Außerdem werden fünf Personen vermisst", sagte Alain Mukuralinda, stellvertretender Regierungssprecher, der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag.
Regen ohne Ende
Ein Mann transportiert Holzkohle auf einem Fahrrad im Bezirk Karongi. Seit Ende März leidet Ruanda unter schweren und anhaltenden Regenfällen, in der Nacht auf Mittwoch wurden sie besonders heftig. Die folgenden Erdrutsche und Überschwemmungen hätten 17 Straßen, 26 Brücken, ein Krankenhaus und fünf Gesundheitszentren zerstört, so Regierungssprecher Mukuralinda.
Mit der Schüssel gegen die Flut
Ein Mann schippt Wasser aus seinem Haus in Rubavu. Er hat Glück im Unglück: 5000 Häuser im Land seien komplett zerstört worden, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Weitere 2500 Häuser seien in Mitleidenschaft gezogen. Alle betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner müssten nun umgesiedelt werden.
Warten auf Hilfe
Gemeinsam mit anderen Betroffenen kampiert diese Frau, die ihr Haus durch die Überschwemmungen verloren hat, auf einem Feld. Die Regierung verspricht Unterstützung: "Die Hilfsmaßnahmen haben sofort begonnen, einschließlich der Hilfe bei den Begräbnissen der Opfer und der Versorgung derer, deren Häuser zerstört wurden", teilte Katastrophenschutzministerin Marie Solange Kayisire mit.
Nichts geht mehr
Nur mit dem Zweirad kommt man noch durch: Nach einem Erdrutsch blockieren Gesteinsblöcke eine Straße in Rubengera im Westen Ruandas. Die Provinzen im Westen und Norden des Landes sowie die Hauptstadt Kigali sind besonders hügelig, was sie bei anhaltenden Niederschlägen anfällig für Erdrutsche macht.
Retten, was zu retten ist
Eine Frau pflückt die Überreste ihrer Ernte auf einem überfluteten Feld in Musanze im Norden Ruandas. Auch im Nachbarland Uganda regnet es seit Tagen heftig: Nach Angaben des Roten Kreuzes kamen in der südlichen Region Kisoro, die an Ruanda grenzt, mindestens sechs Menschen bei einem Erdrutsch ums Leben. Drei Menschen ertranken vergangene Woche, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten war.
Schlimmste Flutkatastrophe seit Jahren
Menschen, deren Häuser durch die Regenfälle zerstört wurden, gehen über eine Brücke im westlichen Bezirk Rubavu. Für Ruanda ist es die schlimmste Flutkatastrophe seit Jahren. 2019 waren nach starken Niederschlägen mindestens 265 Menschen in dem Land gestorben und Zehntausende vertrieben worden.
Düstere Aussichten
Großreinemachen: Eine Frau säubert von Schlamm bedeckte Haushaltsgegenstände. Das Unheil ist noch nicht vorbei: Die Wetterbehörde Ruandas warnt vor weiteren Niederschlägen. Auch die Zahl der Toten könnte noch steigen, da unter dem Schlamm weitere Opfer vermutet werden. Nach Einschätzung von Expertinnen und Experten nehmen extreme Wetterereignisse in der Klimakrise an Häufigkeit und Intensität zu.