Zahlreiche Wale in Neuseeland verendet
28. Dezember 2009An der Küste Neuseelands sind innerhalb weniger Tage mehr als 125 Wale gestrandet und dort verendet. Allein im Küstenort Farewell Spit auf der Südinsel des Pazifikstaates starben 105 Grindwale, wie Hans Stoffregen von der staatlichen Umweltbehörde der Zeitung "Nelson Mail" vom Montag (28.12.2008) sagte. Mit nassen Handtüchern hatten Touristen und Tierschützer versucht, die gestrandeten Wale zu kühlen. Die Versuche, den Meeressäugern wieder zurück ins Meer zu helfen, scheiterten jedoch.
Nach Angaben der Umweltbehörde Neuseelands waren die gestrandeten Wale in schlechter Verfassung und hätten teilweise eingeschläfert werden müssen. "Es war schrecklich, aber für sie konnte nichts mehr getan werden", sagte Stoffregen. "Man konnte den Schmerz und das Leid in ihren Augen sehen."
42 Wale von Freiwilligen gerettet
Im Norden Neuseelands ereignete sich ein ähnlicher Zwischenfall: Auf der Coromandel-Halbinsel starben am Sonntag 21 Grindwale. Hier gelang es Freiwilligen 42 weitere Tiere der Herde wieder ins Meer hinaus zu leiten, wie die Sprecherin der örtlichen Naturschutzbehörde, Lyn Williams, sagte. Die Helfer nutzten dabei die Flut um die mehrere Hundert Kilo schweren Wale wieder zurück ins Meer zu befördern. Eine Walkuh habe kurz nach der Rettungsaktion sogar ein Junges zur Welt gebracht.
Die Gründe für das Walsterben an den Stränden sind unter Experten umstritten. Die Tierschutzorganisation WWF macht zunehmenden Lärm in den Meeren für die Desorientierung der Wale verantwortlich. Wale navigieren über ihr sensibles Gehör. Im flachen Wasser mit sandig-schlickigem Untergrund funktioniert die Echolotortung der Wale schlechter. Forscher des Forschungs- und Technologiezentrum in Büsum fanden hingegen heraus, dass die meisten in der Nordsee gestrandeten Wale dann auf Grund liefen, wenn es auf der Sonne heftige Aktivitäten zu verzeichnen gab. Hohe Sonnenaktivität beeinflusst das Magnetfeld der Erde und damit möglicherweise auch den Orientierungssinn der Wale, wie die Wissenschaftler argumentierten.
Autor: Joscha Weber (mit dpa, afp, ap)
Redaktion: Oliver Samson