Zehntausende demonstrieren gegen Rechts
13. Juni 2021Mehr als hundert linksgerichtete Organisationen beteiligten sich landesweit an den als "Freiheitsmarsch" bezeichneten Kundgebungen. Die Organisatoren wollten sich damit gegen den ihrer Ansicht nach wachsenden Einfluss rechten Gedankenguts und gegen "Angriffe" auf die Freiheitsrechte aussprechen.
Es gebe "ein alarmierendes politisches und soziales Klima" in Frankreich sowie rassistische und antisemitische Übergriffe, beklagte das Protestbündnis, an dem sich auch Gewerkschaften beteiligten.
Kritik auch an Präsident Macron
Zuletzt hatte ein Aufruf früherer Generäle für Entsetzen gesorgt, die mit einer Militärintervention drohten. Zudem wirft das Bündnis der Regierung unter Präsident Emmanuel Macron vor, die Grundrechte per Gesetz massiv einschränken zu wollen.
Der Verfassungsrat hatte kürzlich zentrale Teile eines neuen Sicherheitsgesetzes gekippt: unter anderem ein Filmverbot bei bestimmten Polizeieinsätzen und die Überwachung von Demonstranten mit Drohnen.
Teilnehmerzahlen stark unterschiedlich
Laut Veranstalterangaben zufolge beteiligten sich allein in Paris 70.000 Menschen, weitere 150.000 sollen es im ganzen Land gewesen sein. Die Pariser Polizei sprach dagegen von 9000 Teilnehmern, das Innenministerium registrierte landesweit 37.000 Demonstranten bei insgesamt 119 Kundgebungen.
In Frankreich finden kommendes Wochenende Regionalwahlen statt. Nächstes Jahr stehen Präsidentschaftswahlen an.
mak/ack (afp, ap)