Argentinien: Aus Inflation mach Kunst

Was tun, wenn das Geld bald nicht mal mehr das Papier wert ist, auf dem es gedruckt wurde? Die Inflation in Argentinien nähert sich der 100-Prozent-Marke, geschätzte 40 Prozent der Bevölkerung leben in Armut. Der argentinische Künstler Sergio Diaz hat einen ganz eigenen Weg gefunden, mit der Inflation umzugehen: Er verwandelt die Geldscheine in kleine Kunstwerke.

Die Motive, die Sergio Diaz wählt, sind populär - zum Beispiel die Figuren bekannter Spielfilme. Hier ist es Harry Potter, aber auch andere Blockbuster bekommen einen Ehrenplatz auf den Pesos.

Wie er auf den Scheinen malen könne, sie seien doch schließlich Geld, wird Sergio Diaz gefragt. Er sieht das pragmatisch: "Mittlerweile ist es sinnvoll, auf den größten Geldschein hier in Argentinien zu malen. Wenn ich einmal darauf gemalt habe, kann ich den Geldschein für viel mehr verkaufen, als er wert ist."

Dabei nutzt Diaz allerdings nicht ausschließlich argentinische Pesos, er bedient sich auch der Banknoten anderer Länder. Hier schießt Steven Spielbergs weißer Hai aus einem US-amerikanischen Ein-Dollar-Schein empor, passend zum Produktionsland des Films.

Auch hier durfte die US-Währung herhalten: Statt ferne Galaxien erobert die "Star Wars"-Figur Darth Maul die Ein-Dollar-Note. Künstler Sergio Diaz malt aber nicht nur Filmhelden - auch Stars im wahren Leben ehrt er, wie etwa Fußballspieler...

Einer darf da natürlich nicht fehlen: Lionel Messi, Argentiniens Nationalheld, der dem geplagten Land mit dem WM-Sieg einen Grund zum Feiern beschert hat. Künstler Diaz will damit Hoffnung spenden: "Meine Arbeit spiegelt wider, wie die Inflation gelebt wird, wie sie sich ausbreitet. Es betrifft letztlich uns alle, unser Leben und unsere Kaufkraft, wie wir diese Krise durchstehen."