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"Ein gigantischer Feuerball"

31. Dezember 2013

Wie durch ein Wunder gab es bei einem schweren Zugunglück im US-Bundesstaat North Dakota keine Toten und Verletzten. Zwei Züge waren entgleist und sorgten bei den Anwohnern für Angst, Schrecken - und ungläubiges Staunen.

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Zugunglück in North Dakota
Bild: picture-alliance/dpa

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"Die Häuser bebten und dann war da ein riesiger Feuerball." Mit diesen Worten beschrieb ein Geschäftsmann das Unglück, das sich rund einen Kilometer von seinem Geschäft ereignete. Insgesamt sechs Explosionen erschütterten die Kleinstadt Casselton im US-Bundesstaat North Dakota, nachdem ein 1,6 Kilometer langer Zug entgleist war, der Erdöl geladen hatte. Zehn der insgesamt mehr als 100 Waggons gingen in Flammen auf.

Zuvor war ein anderer, mit Getreide beladener Zug aus bislang unbekannter Ursache aus den Schienen gesprungen und hatte den auf einem Parallelgleis fahrenden Öl-Zug zum Entgleisen gebracht.

Zugunglück in North Dakota
Giftiger Qualm könnte nach dem Zugunglück in North Dakota für die Anwohner zu einer Gefahr werdenBild: Reuters

Die rund 2400 Bewohner von Casselton hatten offenbar Glück im Unglück, dass es keine Toten und Verletzten gab. Trotzdem drängten die Behörden auf eine Evakuierung des Ortes.

Meteorologen hätten davor gewarnt, dass sich die Wetterlage ändern und den giftigen Qualm direkt in die Stadt treiben könnte. Dann steige das Gesundheitsrisiko für die Bewohner rapide, sagte der Sheriff des Bezirks Cass County, Paul Laney. Allerdings dürfe bei Nachttemperaturen von bis zu minus 18 Grad auch niemand in seinem Auto schlafen, so der Sheriff.

Rettungskräfte konnten 80 Waggons von der Unglücksstelle entfernen. Experten rechnen damit, dass es bis zu zwölf Stunden dauern werde, ehe man direkt an die Flammen herankommen könne. Es bleibe damit zunächst keine andere Möglichkeit, als die brennenden Kesselwagen kontrolliert ausbrennen zu lassen.

Ungünstiger Zeitpunkt

Das Unglück ereignete sich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: In den USA äußerten sich in letzter Zeit kritische Stimmen zunehmend besorgt darüber, dass die Vereinigten Staaten zu sehr auf den Erdöltransport via Eisenbahn vertrauten.

Die Furcht vor einer Katastrophe hatte erst im Juli dieses Jahres neue Nahrung bekommen: In der kanadischen Provinz Quebec starben 47 Menschen, als ein mit Erdöl beladener Zug entgleiste, in eine Ortschaft raste und explodierte.

Das Öl damals kam aus North Dakota, dem zweitgrößten Ölproduzenten unter allen Bundesstaaten der USA. Anfang des Monats hatte die staatliche Regulierungsbehörde mitgeteilt, sie rechne damit, dass im kommenden Jahr 90 statt wie derzeit 60 Prozent aller Öltransporte per Zug erfolgen.

mak/jm (ap, dpa)